News KW36-2023 zu Software und Betriebsrat, Cloud, Daten in die USA …

Unsere Zusammenfassung der interessantesten News: Der überforderte Betriebsrat und Software, Illusion Sicherheit und Cloud, Daten in die USA und mehr.

Welche Themen beschäftigen derzeit Wirtschafts- und IT-Fachpresse? Hier unser Überblick:

  • Was Unternehmen bei der Einführung der KI beachten sollten | Handelsblatt
  • Das ewige Update: Immer neue Software und KI überfordern Betriebsräte | Handelsblatt
  • Sicherheit in der Cloud ist nur eine Illusion | Wirtschaftswoche
  • Daten in die USA schicken? Das müssen Unternehmen und Behörden jetzt beachten | heise
  • Microsoft löst Teams aus Office-Paketen heraus | Der Spiegel
  • Deutsche Unternehmen halten Gefahr aus China für unterschätzt | FAZ

Außerdem befinden sich am Ende des Blicks in den Markt noch einige kurze Hinweise auf weitere interessante Nachrichten.

Was Unternehmen bei der Einführung der KI beachten sollten | Handelsblatt

Im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) erkunden Unternehmen wie McKinsey, Bosch und dm Möglichkeiten zur Verbesserung der Wissensarbeit. 70 Prozent der IT-Abteilungen befinden sich laut Gartner in der Erkundungsphase für generative KI-Modelle wie ChatGPT und testen, wie gut die GenAI-Werkzeuge für die Suche und Zusammenfassung von Inhalten aus unstrukturierten Daten wie Texten und Präsentationen, zur Erstellung von Inhalten wie Text, Bild und Video, den Kundenservice per Chat oder das Erstellen von Programmcode geeignet sind. Trivial sei die Einführung nicht: Programme wie ChatGPT produzierten regelmäßig Fehler, seien eine Herausforderung für den Datenschutz und bräuchten stichhaltige Daten. Das Handelsblatt fasst wichtige Fragen und Antworten in einem Überblick zusammen. Mehr hier im Beitrag des Handelsblatts.

Das ewige Update: Immer neue Software und KI überfordern Betriebsräte | Handelsblatt

Ein ganz besonderen Themas greift das Handelsblatt auf: Wenn neue Software in Unternehmen eingeführt wird, muss der Betriebsrat zustimmen, wenn die Software das Verhalten oder die Leistung der Arbeitnehmer überwachen könnte. Dies fällt unter das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats. Doch Software aktualisiert sich heutzutage in immer schnelleren Abständen, neue Versionen sind immer weniger nachvollziehbar – weil sie sich von den firmeneigenen Servern in die Cloud von Anbietern wie Amazon, Microsoft oder Google verlagern. Die Betriebsräte sind meist überfordert. Derzeitige Gesetze und Vorschriften sind oft nicht ausreichend, um den Datenschutz in der Ära der KI zu gewährleisten. Deshalb wird über ein umfassenden Beschäftigtendatenschutzgesetzes diskutiert. Hier ist der Bericht des Handelsblatts.

Sicherheit in der Cloud ist nur eine Illusion | Wirtschaftswoche

Thomas Kuhn kommentiert hier in der Wirtschaftswoche unter der Überschrift Sicherheit in der Cloud ist nur eine Illusion! den Datendiebstähle und anderen Vorkommnisse bei Cloud-Anbietern. Sein Resümee: 

„Shared Responsibility“, geteilte Verantwortung, heißt der Begriff, dessen Brisanz vielen Cloud-Nutzern nicht bewusst ist. Die Anbieter sind demnach zwar für die Verfügbarkeit der Infrastruktur zuständig, die Verantwortung für die Sicherheit der Daten und Anwendungen aber bleibt weiter bei den Kunden.

Daten in die USA schicken? Das müssen Unternehmen und Behörden jetzt beachten | heise

Das EU-US Data Privacy Framework ist ein neues Datenschutzabkommen zwischen der EU und den USA, das seit dem 10. Juli 2023 in Kraft ist. Es soll den Datentransfer in die USA unter bestimmten Bedingungen erlauben. Die Datenschutzkonferenz (DSK) hat Anwendungshinweise für Unternehmen, Behörden und Bürger veröffentlicht, die Daten in die USA übermitteln oder ihre Rechte wahrnehmen wollen. Das Abkommen ist jedoch umstritten und könnte erneut vor Gericht landen, berichtet heise

Microsoft löst Teams aus Office-Paketen heraus | Der Spiegel

Microsoft löst die Verflechtung seines Videokonferenz-Programms Teams mit der Bürosoftware Office auf, um Bedenken der EU-Wettbewerbshüter auszuräumen und bietet künftig eine günstigere Office-Version ohne Teams an, während die Einbindung von Teams-Konkurrenzprodukten verbessert wird. Die EU hat die Maßnahmen zur Kenntnis genommen, lehnte jedoch einen weitergehenden Kommentar ab. “Bestehende Kunden können entscheiden, ob sie in ihren bisherigen Verträgen bleiben oder in die billigere Version ohne Teams wechseln”, schreibt Der Spiegel. Bestehende Kunden müssen also nichts ändern, um Teams wie gehabt zu bisherigen Konditionen zu nutzen. Nur Neukunden können Office ohne Teams erwerben. So what …

Größte Übernahme seit 5 Jahren: SAP kauft Softwaremanagement-Firma Leanix | Handelsblatt

SAP hat das Bonner Software-Start-up Leanix gekauft. Mit der Plattform von Leanix können Unternehmen ihre IT-Landschaft “vermessen”. Das System verzeichnet weitgehend automatisch, welche Programme in welchen Versionen zum Einsatz kommen und ob einige davon veraltet sind. Gründer und Chef André Christ bezeichnete das Konzept mal als “Google Maps für die IT”.  Die Übernahme ist für SAP der größte Deal seit rund fünf Jahren. Die Deutsche Telekom gehört zu den bisherigen Investoren, die nun vom Verkauf profitieren. Der Kaufpreis entspricht marktüblichen Bewertungen und wird bei der Übernahme mit knapp 1,2 Milliarden Euro bewertet. Mehr hier im Handelsblatt.

Deutsche Unternehmen halten Gefahr aus China für unterschätzt | FAZ

Laut einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 1002 Unternehmen aus verschiedenen Branchen werden Russland und China immer stärker zur Basis für Cyberangriffe auf die deutsche Wirtschaft. 46% der betroffenen Unternehmen konnten einen Angriff nach Russland zurückverfolgen, während 42% aus China angegriffen wurden. Dies ist ein Anstieg gegenüber 2021, als 23% der Opfer russischer und 30% chinesischer Angriffe waren. Der Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Sinan Selen, warnte auf einer Pressekonferenz, dass staatlich gesteuerte Kampagnen aggressiver und agiler vorgehen würden. Die Angreifer würden schnell und oft die verwendete Infrastruktur wechseln, ihre Attacken verschleiern und hätten einen langen Atem. Der Schaden beträgt laut Bitkom 206 Milliarden Euro, wie die FAZ hier berichtet.

News KW34-2023 mit den Themen IT-Migration, Party in der Microsoft Cloud, BoschGPT und Cybersecurity

Welche Themen beschäftigen derzeit Wirtschafts- und IT-Fachpresse? Wir haben Beiträge zu den Themen IT-Migration bei der Deutschen Bank, einer immer weiter gehenden Party in der Microsoft Cloud sowie zu BoschGPT, der firmeninternen GenAI von Bosch, sowie KI und Cybersecurity ausgewählt. Viel Spaß bei der Lektüre!

Welche Themen beschäftigen derzeit Wirtschafts- und IT-Fachpresse? Hier unser Überblick:

  • FAZ kommentiert IT-Migration der Postbank kritisch
  • Reichlich Folgegeschäft im Microsoft Cloud Ökosystem, meint ISG (ZDNet)
  • Bosch setzt auf eigenes BoschGPT, berichtet das Handelsblatt
  • Wie die KI unsere Cybersicherheit beeinträchtigt (FAZ)

Außerdem befinden sich am Ende des Blicks in den Markt noch einige kurze Links zu weiteren interessante Nachrichten.

FAZ kommentiert IT-Migration der Postbank kritisch

Die FAZ kommentiert kritisch die IT-Migration der Postbank-Kunden auf die Plattform der Deutschen Bank. Die Migration sei technisch erfolgreich gewesen, habe aber zu massiver Unzufriedenheit bei vielen Kunden geführt. Viele hätten tagelang keinen Zugriff auf ihr Konto, konnten die Hotline nicht erreichen und einige seien Phishing-Angriffen ausgesetzt gewesen. “Das Urteil über das Projekt Unity kann nur heißen: Operation gelungen – Patient tot,” so Archibald Preuschat am 15.8. Trotzdem habe es keine nennenswerten Auswirkungen in Bezug auf die Anzahl der Konten oder die Höhe der Einlagen gegeben. Am 23.8. berichtet er darüber, dass die Verbraucherzentrale NRW Aufsichtsbeschwerde bei der Bafin eingereicht und den Regulierer um „dringendes Einschreiten“ gebeten habe. Preuschat weist auch auf die anstehende Migration bei den Sparda-Banken hin:

Die Migration der Postbank-Kunden wird nicht die letzte ihrer Art sein. Schon jetzt planen sieben Sparda-Banken eine IT-Migration, die im kommenden Frühjahr starten soll. Auch deren Kunden werden sich an ein neues Onlinebanking gewöhnen müssen. Bleibt zu hoffen, dass die Genossenschaftsbanken es schaffen, nicht nur Daten, sondern auch ihre Kunden mitzunehmen.

Reichlich Folgegeschäft im Microsoft Cloud Ökosystem, meint ISG

„Auch mit Blick auf Microsoft-Anwendungen hat während der Pandemie vieles zwangsläufig unkoordiniert und improvisiert stattgefunden. Vielerorts haben die Verantwortlichen erst einmal Minimallösungen implementiert. … Dies führt derzeit zu einer ganzen Menge an Folgegeschäft – trotz der aktuell eher knappen IT-Budgets.“

so zitiert ZDNet Heiko Henkes, Director und Principal Analyst bei ISG. Dies führe derzeit zu einer ganzen Menge an Folgegeschäft – trotz der aktuell eher knappen IT-Budgets. Die Party gehe für deutsche Microsoft-Partner weiter. Der Artikel bezieht sich auf die neue Studie „ISG Provider Lens Microsoft Cloud Ecosystem 2023“, die das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Information Services Group (ISG).

Bosch setzt auf eigenes BoschGPT, berichtet das Handelsblatt

Das Handelsblatt berichtet über das KI-Projekt BoschGPT beim gleichnamigen Unternehmen. Die Technologie dafür beziehe Bosch vom Heidelberger Start-up Aleph Alpha. Analysten und Experten sagen voraus, dass die allermeisten Unternehmen eigene Sprachmodelle aufsetzen und mit ihren Unternehmensdaten füttern werden. Deshalb dürften viele Manager das Vorhaben von Bosch aufmerksam verfolgen, so das Handelsblatt. Die Lösung soll auf eigenen Servern laufen und die Eingabe und Nutzung der Unternehmensdaten durch ein KI-Schutzschild gemäß Unternehmensrichtlinien sichergestellt werden.

Wie die KI unsere Cybersicherheit beeinträchtigt (FAZ)

In der FAZ (Artikel hinter der Paywall) beleuchten Haya Shulman und Michael Waidner die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Cybersicherheit. Die Autoren diskutieren Chancen und Risiken von KI in der Cybersicherheit, betonen Vorurteile und Fehler in KI-Daten, erläutern KI-gestützte Angriffe und Sicherheitsmaßnahmen wie Zero-Trust-Architekturen. Sie behandeln das Potenzial von KI in der Cybersicherheit, angefangen von Assistenzsystemen bis hin zu autonomen Abwehrsystemen, während sie gleichzeitig die steigende Anzahl von Cyberangriffen durch KI betonen. Die Autoren schlussfolgern, dass sowohl Risiken als auch Chancen beachtet werden müssen. Shulman und Waidner unterstreichen die Notwendigkeit von Forschung und Innovation in der Cybersicherheit. Haya Shulman ist Professorin für Informatik an der Goethe-Universität Frankfurt, während Michael Waidner Professor für Informatik an der TU Darmstadt ist und Leiter des Fraunhofer SIT.

Kurz erwähnt

Kurz erwähnt werden soll im Abschluss an diesen Grundlagenartikel, dass die Polizeistatistik für das vergangene Jahr weniger Cyberverbrechen ausweist als im Vorjahr, immer weniger Unternehmen würden Hackern Lösegeld zahlen. Das Bundeskriminalamt schlägt dennoch Alarm – auch wegen Künstlicher Intelligenz, so die FAZ.

Im vorhergehenden Blick in den Markt haben wir über Unruhe bei den SAP Kunden hingewiesen. Jetzt berichtet das Handelsblatt über Unzufriedenheit bei den SAP-Mitarbeitern und mangelndem Vertrauen in den Vorstand..  

News KW32-2023: Unternehmen und Generative AI, Aufregung um Azure, Unruhe in der SAP Community

Welche Themen beschäftigen derzeit Wirtschafts- und IT-Fachpresse? Viel diskutiert wird der sichere und vertrauensvolle Einsatz von Generative AI in Unternehmen. Sicherheit in der Microsoft Azure Cloud ist ein weiteres Thema, mit dem sich IT-Entscheidungsträger und CIOs auseinandersetzen müssen. Schließlich gibt es einmal mehr Aufregung in der SAP Community um die Weiterentwicklung der SAP-Produkte und Wartungsgebühren. Mehr hier in unseren News für die Kalenderwoche 32.

Welche Themen beschäftigen derzeit Wirtschafts- und IT-Fachpresse? Viel diskutiert wird der sichere und vertrauensvolle Einsatz von Generative AI in Unternehmen. Sicherheit in der Microsoft Azure Cloud ist ein weiteres Thema, mit dem sich IT-Entscheidungsträger und CIOs auseinandersetzen müssen. Schließlich gibt es einmal mehr Aufregung in der SAP Community um die Weiterentwicklung der SAP-Produkte und Wartungsgebühren. Mehr hier in unseren News für die Kalenderwoche 32.

Unternehmen skeptisch gegenüber Generative AI

Gerade haben wir als Kyndryl unsere Zusammenarbeit im Bereich Generative AI mit Microsoft angekündigt – hier berichtet die Computerwoche – , um schnell neue generative KI-Innovationen und -Lösungen für zu Unternehmen entwerfen, entwickeln und vorantreiben. Doch offensichtlich herrscht bei Unternehmen Skepsis insbesondere in den Bereichen Datenschutz und Unternehmensreputation, so die Ergebnisse einer aktuelle Untersuchung von Blackberry:

75 Prozent der Unternehmen weltweit haben ChatGPT und andere Tools aus dem Bereich Generative AI (GenAI) von Arbeitsgeräten verbannt – oder planen, ein solches Verbot demnächst durchzusetzen. 61 Prozent dieser Betriebe betrachten diese Maßnahmen als dauerhaft. Dabei lassen sich diese Unternehmen vor allem von Risiken beziehungsweise Bedenken in zwei Bereichen leiten:

Datensicherheit/Datenschutz (67 Prozent) und Unternehmensreputation (57 Prozent).

Blackberry-Studie zu KI im Unternehmen: Mehrheit will Generative AI verbieten – CSO (csoonline.com)

Auf der einen Seite also Angst davor, dass sensible Unternehmensdaten nicht gut genug geschützt sein und nach außen dringen könnten. Auf der anderen Seite Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ChatGPT und ähnliche Werkzeuge trotzdem nutzen, weil sie in vielen Bereichen die Arbeit erleichtern:

Immer mehr Angestellte in den USA nutzen den populären Chatbot ChatGPT in ihrer täglichen Arbeit. Mehr als ein Viertel greift im Arbeitsalltag regelmäßig auf die künstliche Intelligenz (KI) zurück, wie eine am Freitag veröffentlichte Online-Umfrage von Reuters/Ipsos unter 2625 Personen in den USA hervorgeht.

Ein Viertel der Beschäftigten nutzt KI – 20 Prozent der Arbeitgeber erlaubt KI (handelsblatt.com)

Auf jeden Fall muss von den Anbietern von Generative AI-Systemen im Bereich Datenschutz und -sicherheit nachgeschärft werden. Was geschieht mit den Daten, mit denen Unternehmen die künstliche Intelligenz füttern? Wie kann sichergestellt werden, dass sensible Daten im Besitz des jeweiligen Unternehmens bleiben? Dies wird beim Design und bei der Implementierung von Generative AI in Unternehmen die wichtigste Herausforderung sein, auf die man Antworten finden muss.

Diese Frage stellt sich auch für den „Azure OpenAI Service on your data“ von Microsoft, „die es Unternehmen ermöglichen soll, OpenAI-Modelle wie ChatGPT und GPT-4 mit den eigenen Firmendaten zu nutzen“. Das größte Bedenken hierbei ist, dass Unternehmensdaten durch die Verwendung von KI-Modellen in der Public Cloud an die Öffentlichkeit gelangen könnten. Dieser Beitrag mt dem Titel ChatGPT – sag mir, wo die Daten liegen von Martin Bayer auf CIO.DE beschäftigt sich mit dem Thema. 

Wer sich insbesondere mit der Datenschutzthematik und den neuen Regularien auseinandersetzen will, dem sei an dieser Stelle der Podcast Künstliche Intelligenz EU AI Act: „Endlich fokussieren wir uns auf die wirklich gefährliche KI“ der FAZ mit Jürgen Kühling, Professor für Öffentliches Recht an der Universität Regensburg sowie Vorsitzender der Monopolkommission, und den KI-Experten Holger Schmidt und Peter Buxmann ans Herz gelegt.

Microsoft, die Azure-Cloud und Security

Einmal mehr steht das Thema Security und Microsoft im Brennpunkt. Nach den Diskussionen um den gestohlenen Master Key – Microsofts hat gerade ein Playbook zum Umgang mit Token-Diebstahl in der Azure-Cloud veröffentlicht das Unternehmen dabei helfen soll, eine eigene Kompromittierung zu entdecken – wirft Amit Yoran, CEO der Sicherheitsfirma Tenable, Microsoft vor, „all ihre Kunden Risiken aussetzen, über die sie absichtlich im Unklaren gelassen werden“.

Tenable hat den Kommunikationsverlauf zu einer Schwachsteller in der Azure Cloud mit Microsoft zusammengefasst. Die Sicherheitsanfälligkeit wurde Redmond am 30. März gemeldet und von Microsoft am 3. April bestätigt. Drei Monate später erklärte Microsoft auf Tenable’s Anfrage, dass der Fehler behoben sei. Allerdings stellte sich heraus, dass der Fix unvollständig war, was Tenable dazu veranlasste, das Microsoft Security and Response Center zu kontaktieren. Schließlich kündigte Microsoft am 21. Juli einen weiteren Fix für den 28. September an. Unter anderem berichten heise und ZDNet.

SAP-Community: Streit um Cloud first und Wartungsgebühren

Hoch her geht es wieder einmal in der SAP Community. Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) äußert laut Computerwoche deutliche Enttäuschung über die jüngsten Schritte von SAP. Insbesondere der Fokus des Softwareanbieters auf Cloud-Lösungen hinterlässt bei treuen Kunden ein Gefühl, im Stich gelassen zu werden. Die jüngsten Äußerungen der SAP-Verantwortlichen deuten darauf hin, dass Innovationen künftig primär in der Cloud angeboten werden.

Die ohnehin angespannte Stimmung unter SAP-Kunden wird weiter angeheizt durch die Ankündigung, dass die Wartungsgebühren ab dem kommenden Jahr ansteigen sollen. Dieser Schritt verärgert zahlreiche Unternehmen, die bereits bestehende Systeme nutzen und nun mit höheren Kosten konfrontiert werden. Viele Kunden fühlen sich durch diese Maßnahmen von SAP vor den Kopf gestoßen und sorgen sich um die Auswirkungen auf ihre Geschäftsabläufe und Budgets.

News KW12-2023: KI am Arbeitsplatz – Wettkampf und Preiserhöhungen

Hier nun wieder ein Überblick aktueller Artikel und Berichte aus und für Entscheidungsträger in der IT Industrie. Aufregung gibt es rund um Preiserhöhungen bei Microsoft für deren Cloud-basierte Office-Produkte. Das Handelsblatt schreibt von „blankem Entsetzen“ bei einigen Kunden und der Verhandlungsberater Rene Schumann wird wie folgt zitiert: „Wenn der Vertrag mit Microsoft ausläuft, stehen Kunden vor Preiserhöhungen von 30 bis 40 Prozent.“

Bei den Cloud-Produkten sind nach Einschätzung des Analysten Axel Oppermann von Avispador 30 bis 40 Prozent der Office-Kunden auf die Onlineversion gewechselt. Die Abhängigkeit der Unternehmen sei hoch, ein Wechsel daher nur mit großem Aufwand zu bewältigen. „Wenn Kunden die technischen Fortschritte mitgehen, müssen sie deutlich mehr zahlen“ , so Oppermann laut Handelsblatt. Premium-Funktionen kosten, was gerade auch bei Microsoft Teams zu beobachten ist.

Microsoft und Google im Duell: Neue KI-Assistenten in der Cloud

Diese Entwicklung dürfte sich mit der Integration der Künstlichen Intelligenz ChatGPT in zahlreiche Produkte noch verstärken. Darüber berichten nahezu alle namhaften Wirtschafts- und IT-Publikationen vom Spiegel bis hin zu heise. Der Spiegel führt einige konkrete Beispiele an, wo die KI als Co-Pilot helfen kann und soll. So soll man Powerpoint die Anweisung geben können, auf Grundlage eines Word-Dokuments eine Präsentation mit fünf Folien und relevanten Symbolfotos zu erstellen. E-Mails sollten automatisch beantwortet, Besprechungsprotokolle erstellt werden können.

Auch Google hat entsprechende Funktionen und intelligente Assistenten für seine Cloud-Dienste angekündigt. Hier berichtet beispielsweise der Spiegel. Es deutet sich ein Wettbewerb der Funktionen an, doch hat Microsoft nicht nur in Deutschland einfach die größere Marktdurchdringung und damit Marktmacht.

Nur 17 % Frauen in ITK in Deutschland

Lesenswert und nachdenklich machend ist der Bericht über Frauen in der IT auf CIO.DE. Demnach sind nur 17 Prozent der 1,25 Millionen Beschäftigten in der ITK-Branche in Deutschland Frauen. Verschärft werde die Situation dadurch, dass mehr als 90 Prozent der Hochschulabsolventinnen in Informationstechnologie im Alter von 45 Jahren nicht mehr im IT-Sektor tätig sind. Das Thema bleibt zu bearbeiten.

Blick in die Zukunft: Jobs und Technologien in der IT

Hinweisen möchten wir schließlich noch auf einen orakelnden Beitrag. Nein, es geht nicht um Larry und seine Oracle. Die Computerwoche hat mit einigen IT-Futuristen darüber philosophiert, welche wesentlichen Veränderungen in den nächsten fünf Jahren auf IT-Profis zukommen werden, ein Thema, welches ja gerade angesichts von ChatGPT noch mehr Aktualität bekommen hat. Natürlich gehört KI ebenso zu den berufsverändernden Trends wie auch zunehmende IT-Automatisierung, dies ist etwas, das wir bei Kyndryl ja mit Kyndryl Bridge adressieren.

Wer einmal generell in die Zukunft hinein hören will, dem sei zum Abschluss der Handelsblatt Disrupt Podcast mit den Zukunftsforscherinnen Christina von Messling und Amy Webb vom New Yorker „Future Today Institute“ empfohlen. Das Gespräch wurde anläßlich der South by Southwest (SWSX) vom Silicon-Valley-Korrespondent Stephan Scheuer geführt und es geht auch, aber nicht nur, um KI. Absolut hörenswert.

News KW9-2023: Sind wir am Beginn eines neuen Informationszeitalters?

Die Diskussion um ChatGPT und KI geht weiter. Elon Musk und Deutsche wollen KI-Regulierung. Fraport baut das größte 5G Netz und Mercedes setzt auf Google Maps. Und gibt es doch Bewegung beim Datentransfer zwischen den EU und den USA?

Weiterhin dominiert die Diskussion rund um Künstliche Intelligenz und insbesondere ChatGPT und dessen Konkurrenten die öffentliche Diskussion in den Wirtschaftsmedien und der IT Presse in Deutschland. Ein Thema, das vielerorts behandelt wird, ist dabei die Kontrolle und Regulierung von Künstlicher Intelligenz.

Elon Musk und Deutsche wollen KI-Regulierung

Laut einer Umfrage unter 1.007 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom sehen 73 Prozent KI als Chance. Gleichzeitig wünscht sich aber eine breite Mehrheit (88 Prozent, 2020: 85 Prozent) zugleich, dass KI-Software in Deutschland besonders gründlich geprüft und erst nach Zulassung genutzt werden darf. Ein Wunsch, den sie übrigens mit Elon Musk teilen … Sogar er hat kürzlich „eine Art Regulierungsbehörde oder jemanden, der die KI-Entwicklung beaufsichtigt“ gefordert.

Unterdessen nimmt der Wettbewerb Fahrt auf und besonders Open AI versucht mit Rückendeckung von Microsoft Marktanteile zu gewinnen, in dem Unternehmen die Funktionen von ChatGPT über eine Schnittstelle für deren eigene Anwendungen zu einem attraktiven Preis angeboten wird. Laut Netzoekonom Holger Schmidt dürfte dies „nun eine Flut neuer Anwendungen zur Folge haben“, vor allem aber auch Anwendungen im Unternehmensumfeld mit eigenem Sprachmodell ermöglichen und treiben. „Wir stehen am Beginn eines neuen Informationszeitalters. Microsoft, Google und etliche Start-ups sind Pioniere einer neuen Welt,“ so formuliert es Stephan Scheuer im Handelsblatt.

5G auf dem Fraport – Google Maps in Fahrzeugen von Mercedes

Zu anderen Themen der vergangenen Tage. Die Computerwoche berichtet darüber, dass der Betreiber des Frankfurter Flughafens Fraport das größte private 5G Netzwerk aufbaut. Vielleicht auf den ersten Blick nicht relevant für die Unternehmens-IT oder doch? Mercedes öffnet sein Betriebssystem MB.OS und integriert Google Maps und Youtube. Damit gehen die Stuttgarter deutlich weiter als andere und die Kooperation könnte noch ausgebaut werden, schreibt das Handelsblatt.

EU und USA: Doch Bewegung beim Transfer von Daten?

Bewegung könnte – mit aller Vorsicht – in das Data Privacy Framework der EU und den USA kommen, dem dritten Anlauf für einen rechtssicheren Transfer personenbezogener Daten aus der EU in die USA. Die EU-Datenschutzaufsichtsbehörden haben eine gemeinsame Stellungnahme abgegeben, die der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber wie folgt kommentiert:

 Wir sehen den Willen, ein angemessenes Schutzniveau für Betroffene, deren personenbezogenen Daten an Unternehmen in die USA übermittelt werden, zu schaffen.

Europas Datenschützer machen Weg für EU-US-Datenschutzvereinbarung frei – heise online

Gartners Top-Prioritäten deutscher CIOs als Infografik

In einer kürzlich veröffentlichten Gartner® Infographic: Top Priorities, Technologies and Challenges in Germany, Austria and Switzerland in 2023, vom 23. Dezember 2022, wird auf anschauliche Weise dargestellt, welche Prioritäten, Technologien und Herausforderung sich 2023 für die DACH-Region ergeben.

Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre.

News KW7-2023: Steht eine Welle von Cyberattacken auf unsere Infrastruktur bevor?

IT-Infrastruktur ist meist kritische Infrastruktur. Das wird immer deutlicher und damit einhergehend steigt auch die Sensibilität, hoffentlich aber auch die notwendigen Investitionen für eine möglichst ausfallsichere IT.

Während die Diskussionen rund um Microsoft und Google und deren KI-gestützter Erweiterung oder Neuerfindung der Suchmaschinen weiter geht, schauen wir in diesen News auf die weiteren Ereignisse und Nachrichten auf dem IT-Markt. Für Aufregung haben sicherlich die IT-Probleme am Frankfurter Flughafen und bei Lufthansa gesorgt, die durch gekappte Glasfaserleitungen initiiert wurden. IT-Infrastruktur ist meist kritische Infrastruktur.

IT-Investitionen 2023

Das wird immer deutlicher und damit einhergehend steigt auch die Sensibilität, hoffentlich aber auch die notwendigen Investitionen für eine möglichst ausfallsichere IT. Dieser Bericht auf CIO.DE über Digitalisierungsinvestitionen und -fähigkeiten von Unternehmen in der DACH-Region gibt einen Überblick, ob, wie viel und wo Unternehmen investieren.

Substanziell in den kommenden drei Jahren in ihre IT-Infrastruktur investieren wollen 37 Prozent der Unternehmen. Damit liegt dieser Bereiche hinter IT-Security, Daten und Prozesse zurück – und das obwohl besonders die Qualität der aktuellen IT-Infrastrukturen von den IT-Verantwortlichen überdurchschnittlich häufig schlecht bewertet wird.

IT-Investitionen: Der Abstieg hat begonnen – cio.de

Mal wieder Patchdays – Übersicht der Schwachstellen auf CSO Online

Zur Ausfallsicherheit gehört unbedingt, immer die neuesten Patches einzuspielen. Gerade ist wieder Patchday bei vielen prominenten Anbietern wie beispielsweise Microsoft und SAP. Bei Microsoft wird vor drei Sicherheitslücken in Microsoft 365 Apps und Windows gewarnt. Eher anekdotisch: Mit dem Februar-Patchday kommt das endgültige Aus des Microsoft Internet Explorers. Die Zukunft heißt Microsoft Edge.

CSO Online stellt hier ab sofort eine Übersicht neuer Schwachstellen in Software oder Hardware mit der Information, ob ein Patch vorhanden ist, zur Verfügung. Die Redaktion will die Liste aktuell pflegen, erhebt aber natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Steht eine Welle von Cyberattacken auf unsere Infrastruktur bevor?

Zeitnahes Patchen ist und bleibt wichtig, gerade wenn man – wie einige IT-Sicherheitsexperten aktuell befürchten – eine Welle von Cyberattacken auf unsere Infrastruktur zu rollt. Die FAZ (€) berichtet angesichts aktueller Hackerangriffe auf deutsche Flughäfen:

IT-Spezialisten gehen jedoch davon aus, dass die momentanen Attacken nur die Vorboten einer breiter angelegten Angriffswelle sind. Stehen doch auch die Verwaltung, viele Unternehmen und selbst Sicherheitsbehörden im Fadenkreuz der Cyberkriminellen. So könnte in den kommenden Tagen und Wochen ein wahrer Tsunami über der digitalen Infrastruktur des Landes zusammenschlagen.

Deutschland im Visier der russischen Hacker

Werfen wir noch zusammen mit Dr. Holger Schmidt einen Blick auf die Stellenausschreibungen für Digitalexperten. Demnach hat sich der scharfe Rückgang der Stellenausschreibungen für Digitalexperten im vierten Quartal des vergangenen Jahres wieder stabilisiert. Für Cloud Computing, E-Commerce und Robotics wurden sogar wieder mehr Fachleute als im Vorquartal gesucht, im Bereich KI gab es einen Rückgang. Wird sich das jetzt wieder ändern?

Emissionsreduzierung: Noch viel zu tun

ESG, die Berücksichtigung von Kriterien aus den Bereich Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance), treibt viele Unternehmen um, aber nur ein Drittel der Unternehmen hat bisher Maßnahmen zur Emissionsreduzierung umgesetzt, so  die Studie “ESG Empowered Value Chains 2025“, für die PwC Deutschland über 900 Führungskräfte weltweit zum Status quo ihrer ESG-Transformation befragt hat. Hier geht es zum Artikel auf silicon.de.

Gespür für Unternehmen, Kunden und Mitarbeiter behalten

Zum Abschluss möchten wir auf einen etwas anderen Beitrag im Handelsblatt verweisen: Frank Dopheide titelt „Macht Künstliche Intelligenz verantwortungslos?“ und warnt Führungskräfte davor, zum reinen Chief Excel Officer zu werden und das Gespür für das Unternehmen, die Kunden und die Mitarbeiter nicht zu verlieren. Er setzt sich mit den Vorteilen auseinander, die die kleinen KI-Helferlein in der Tat bieten, warnt aber davor, sich in eine Abhängigkeit zu begeben.

KI kann alles berechnen, erfühlen kann sie nichts. Sie hat für alles eine Antwort und für nichts ein Gespür.

Frank Dopheide

Und mit diesem Zitat wollen wir die CIOKurator News, die von uns ausgewählten, deutschsprachigen Beiträge, die für CIO’s und IT-Entscheider interessant sind, der Kalenderwoche 6 und 7 schließen.

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