News KW12-2023: KI am Arbeitsplatz – Wettkampf und Preiserhöhungen

Hier nun wieder ein Überblick aktueller Artikel und Berichte aus und für Entscheidungsträger in der IT Industrie. Aufregung gibt es rund um Preiserhöhungen bei Microsoft für deren Cloud-basierte Office-Produkte. Das Handelsblatt schreibt von “blankem Entsetzen” bei einigen Kunden und der Verhandlungsberater Rene Schumann wird wie folgt zitiert: “Wenn der Vertrag mit Microsoft ausläuft, stehen Kunden vor Preiserhöhungen von 30 bis 40 Prozent.”

Bei den Cloud-Produkten sind nach Einschätzung des Analysten Axel Oppermann von Avispador 30 bis 40 Prozent der Office-Kunden auf die Onlineversion gewechselt. Die Abhängigkeit der Unternehmen sei hoch, ein Wechsel daher nur mit großem Aufwand zu bewältigen. „Wenn Kunden die technischen Fortschritte mitgehen, müssen sie deutlich mehr zahlen“ , so Oppermann laut Handelsblatt. Premium-Funktionen kosten, was gerade auch bei Microsoft Teams zu beobachten ist.

Microsoft und Google im Duell: Neue KI-Assistenten in der Cloud

Diese Entwicklung dürfte sich mit der Integration der Künstlichen Intelligenz ChatGPT in zahlreiche Produkte noch verstärken. Darüber berichten nahezu alle namhaften Wirtschafts- und IT-Publikationen vom Spiegel bis hin zu heise. Der Spiegel führt einige konkrete Beispiele an, wo die KI als Co-Pilot helfen kann und soll. So soll man Powerpoint die Anweisung geben können, auf Grundlage eines Word-Dokuments eine Präsentation mit fünf Folien und relevanten Symbolfotos zu erstellen. E-Mails sollten automatisch beantwortet, Besprechungsprotokolle erstellt werden können.

Auch Google hat entsprechende Funktionen und intelligente Assistenten für seine Cloud-Dienste angekündigt. Hier berichtet beispielsweise der Spiegel. Es deutet sich ein Wettbewerb der Funktionen an, doch hat Microsoft nicht nur in Deutschland einfach die größere Marktdurchdringung und damit Marktmacht.

Nur 17 % Frauen in ITK in Deutschland

Lesenswert und nachdenklich machend ist der Bericht über Frauen in der IT auf CIO.DE. Demnach sind nur 17 Prozent der 1,25 Millionen Beschäftigten in der ITK-Branche in Deutschland Frauen. Verschärft werde die Situation dadurch, dass mehr als 90 Prozent der Hochschulabsolventinnen in Informationstechnologie im Alter von 45 Jahren nicht mehr im IT-Sektor tätig sind. Das Thema bleibt zu bearbeiten.

Blick in die Zukunft: Jobs und Technologien in der IT

Hinweisen möchten wir schließlich noch auf einen orakelnden Beitrag. Nein, es geht nicht um Larry und seine Oracle. Die Computerwoche hat mit einigen IT-Futuristen darüber philosophiert, welche wesentlichen Veränderungen in den nächsten fünf Jahren auf IT-Profis zukommen werden, ein Thema, welches ja gerade angesichts von ChatGPT noch mehr Aktualität bekommen hat. Natürlich gehört KI ebenso zu den berufsverändernden Trends wie auch zunehmende IT-Automatisierung, dies ist etwas, das wir bei Kyndryl ja mit Kyndryl Bridge adressieren.

Wer einmal generell in die Zukunft hinein hören will, dem sei zum Abschluss der Handelsblatt Disrupt Podcast mit den Zukunftsforscherinnen Christina von Messling und Amy Webb vom New Yorker „Future Today Institute“ empfohlen. Das Gespräch wurde anläßlich der South by Southwest (SWSX) vom Silicon-Valley-Korrespondent Stephan Scheuer geführt und es geht auch, aber nicht nur, um KI. Absolut hörenswert.

News KW9-2023: Sind wir am Beginn eines neuen Informationszeitalters?

Die Diskussion um ChatGPT und KI geht weiter. Elon Musk und Deutsche wollen KI-Regulierung. Fraport baut das größte 5G Netz und Mercedes setzt auf Google Maps. Und gibt es doch Bewegung beim Datentransfer zwischen den EU und den USA?

Weiterhin dominiert die Diskussion rund um Künstliche Intelligenz und insbesondere ChatGPT und dessen Konkurrenten die öffentliche Diskussion in den Wirtschaftsmedien und der IT Presse in Deutschland. Ein Thema, das vielerorts behandelt wird, ist dabei die Kontrolle und Regulierung von Künstlicher Intelligenz.

Elon Musk und Deutsche wollen KI-Regulierung

Laut einer Umfrage unter 1.007 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom sehen 73 Prozent KI als Chance. Gleichzeitig wünscht sich aber eine breite Mehrheit (88 Prozent, 2020: 85 Prozent) zugleich, dass KI-Software in Deutschland besonders gründlich geprüft und erst nach Zulassung genutzt werden darf. Ein Wunsch, den sie übrigens mit Elon Musk teilen … Sogar er hat kürzlich “eine Art Regulierungsbehörde oder jemanden, der die KI-Entwicklung beaufsichtigt” gefordert.

Unterdessen nimmt der Wettbewerb Fahrt auf und besonders Open AI versucht mit Rückendeckung von Microsoft Marktanteile zu gewinnen, in dem Unternehmen die Funktionen von ChatGPT über eine Schnittstelle für deren eigene Anwendungen zu einem attraktiven Preis angeboten wird. Laut Netzoekonom Holger Schmidt dürfte dies “nun eine Flut neuer Anwendungen zur Folge haben”, vor allem aber auch Anwendungen im Unternehmensumfeld mit eigenem Sprachmodell ermöglichen und treiben. “Wir stehen am Beginn eines neuen Informationszeitalters. Microsoft, Google und etliche Start-ups sind Pioniere einer neuen Welt,” so formuliert es Stephan Scheuer im Handelsblatt.

5G auf dem Fraport – Google Maps in Fahrzeugen von Mercedes

Zu anderen Themen der vergangenen Tage. Die Computerwoche berichtet darüber, dass der Betreiber des Frankfurter Flughafens Fraport das größte private 5G Netzwerk aufbaut. Vielleicht auf den ersten Blick nicht relevant für die Unternehmens-IT oder doch? Mercedes öffnet sein Betriebssystem MB.OS und integriert Google Maps und Youtube. Damit gehen die Stuttgarter deutlich weiter als andere und die Kooperation könnte noch ausgebaut werden, schreibt das Handelsblatt.

EU und USA: Doch Bewegung beim Transfer von Daten?

Bewegung könnte – mit aller Vorsicht – in das Data Privacy Framework der EU und den USA kommen, dem dritten Anlauf für einen rechtssicheren Transfer personenbezogener Daten aus der EU in die USA. Die EU-Datenschutzaufsichtsbehörden haben eine gemeinsame Stellungnahme abgegeben, die der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber wie folgt kommentiert:

 Wir sehen den Willen, ein angemessenes Schutzniveau für Betroffene, deren personenbezogenen Daten an Unternehmen in die USA übermittelt werden, zu schaffen.

Europas Datenschützer machen Weg für EU-US-Datenschutzvereinbarung frei – heise online

Gartners Top-Prioritäten deutscher CIOs als Infografik

In einer kürzlich veröffentlichten Gartner® Infographic: Top Priorities, Technologies and Challenges in Germany, Austria and Switzerland in 2023, vom 23. Dezember 2022, wird auf anschauliche Weise dargestellt, welche Prioritäten, Technologien und Herausforderung sich 2023 für die DACH-Region ergeben.

Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre.

News KW7-2023: Steht eine Welle von Cyberattacken auf unsere Infrastruktur bevor?

IT-Infrastruktur ist meist kritische Infrastruktur. Das wird immer deutlicher und damit einhergehend steigt auch die Sensibilität, hoffentlich aber auch die notwendigen Investitionen für eine möglichst ausfallsichere IT.

Während die Diskussionen rund um Microsoft und Google und deren KI-gestützter Erweiterung oder Neuerfindung der Suchmaschinen weiter geht, schauen wir in diesen News auf die weiteren Ereignisse und Nachrichten auf dem IT-Markt. Für Aufregung haben sicherlich die IT-Probleme am Frankfurter Flughafen und bei Lufthansa gesorgt, die durch gekappte Glasfaserleitungen initiiert wurden. IT-Infrastruktur ist meist kritische Infrastruktur.

IT-Investitionen 2023

Das wird immer deutlicher und damit einhergehend steigt auch die Sensibilität, hoffentlich aber auch die notwendigen Investitionen für eine möglichst ausfallsichere IT. Dieser Bericht auf CIO.DE über Digitalisierungsinvestitionen und -fähigkeiten von Unternehmen in der DACH-Region gibt einen Überblick, ob, wie viel und wo Unternehmen investieren.

Substanziell in den kommenden drei Jahren in ihre IT-Infrastruktur investieren wollen 37 Prozent der Unternehmen. Damit liegt dieser Bereiche hinter IT-Security, Daten und Prozesse zurück – und das obwohl besonders die Qualität der aktuellen IT-Infrastrukturen von den IT-Verantwortlichen überdurchschnittlich häufig schlecht bewertet wird.

IT-Investitionen: Der Abstieg hat begonnen – cio.de

Mal wieder Patchdays – Übersicht der Schwachstellen auf CSO Online

Zur Ausfallsicherheit gehört unbedingt, immer die neuesten Patches einzuspielen. Gerade ist wieder Patchday bei vielen prominenten Anbietern wie beispielsweise Microsoft und SAP. Bei Microsoft wird vor drei Sicherheitslücken in Microsoft 365 Apps und Windows gewarnt. Eher anekdotisch: Mit dem Februar-Patchday kommt das endgültige Aus des Microsoft Internet Explorers. Die Zukunft heißt Microsoft Edge.

CSO Online stellt hier ab sofort eine Übersicht neuer Schwachstellen in Software oder Hardware mit der Information, ob ein Patch vorhanden ist, zur Verfügung. Die Redaktion will die Liste aktuell pflegen, erhebt aber natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Steht eine Welle von Cyberattacken auf unsere Infrastruktur bevor?

Zeitnahes Patchen ist und bleibt wichtig, gerade wenn man – wie einige IT-Sicherheitsexperten aktuell befürchten – eine Welle von Cyberattacken auf unsere Infrastruktur zu rollt. Die FAZ (€) berichtet angesichts aktueller Hackerangriffe auf deutsche Flughäfen:

IT-Spezialisten gehen jedoch davon aus, dass die momentanen Attacken nur die Vorboten einer breiter angelegten Angriffswelle sind. Stehen doch auch die Verwaltung, viele Unternehmen und selbst Sicherheitsbehörden im Fadenkreuz der Cyberkriminellen. So könnte in den kommenden Tagen und Wochen ein wahrer Tsunami über der digitalen Infrastruktur des Landes zusammenschlagen.

Deutschland im Visier der russischen Hacker

Werfen wir noch zusammen mit Dr. Holger Schmidt einen Blick auf die Stellenausschreibungen für Digitalexperten. Demnach hat sich der scharfe Rückgang der Stellenausschreibungen für Digitalexperten im vierten Quartal des vergangenen Jahres wieder stabilisiert. Für Cloud Computing, E-Commerce und Robotics wurden sogar wieder mehr Fachleute als im Vorquartal gesucht, im Bereich KI gab es einen Rückgang. Wird sich das jetzt wieder ändern?

Emissionsreduzierung: Noch viel zu tun

ESG, die Berücksichtigung von Kriterien aus den Bereich Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance), treibt viele Unternehmen um, aber nur ein Drittel der Unternehmen hat bisher Maßnahmen zur Emissionsreduzierung umgesetzt, so  die Studie “ESG Empowered Value Chains 2025“, für die PwC Deutschland über 900 Führungskräfte weltweit zum Status quo ihrer ESG-Transformation befragt hat. Hier geht es zum Artikel auf silicon.de.

Gespür für Unternehmen, Kunden und Mitarbeiter behalten

Zum Abschluss möchten wir auf einen etwas anderen Beitrag im Handelsblatt verweisen: Frank Dopheide titelt “Macht Künstliche Intelligenz verantwortungslos?” und warnt Führungskräfte davor, zum reinen Chief Excel Officer zu werden und das Gespür für das Unternehmen, die Kunden und die Mitarbeiter nicht zu verlieren. Er setzt sich mit den Vorteilen auseinander, die die kleinen KI-Helferlein in der Tat bieten, warnt aber davor, sich in eine Abhängigkeit zu begeben.

KI kann alles berechnen, erfühlen kann sie nichts. Sie hat für alles eine Antwort und für nichts ein Gespür.

Frank Dopheide

Und mit diesem Zitat wollen wir die CIOKurator News, die von uns ausgewählten, deutschsprachigen Beiträge, die für CIO’s und IT-Entscheider interessant sind, der Kalenderwoche 6 und 7 schließen.

News KW5-2023: Hype und Ernüchterung – ChatGPT unter der Lupe

Der Hype um ChatGPT geht weiter. Täglich erscheinen neue Berichte, was Microsoft, OpenAI und die Wettbewerber wie Google tun. Allerdings tritt auch etwas Ernüchterung ein.

Es ist erstaunlich, welch ein Hype rund um den KI-Chatbot ChatGPT von OpenAI entstanden ist. Fast täglich erscheinen Beiträge in der Geschäfts- und Fachpresse. Deshalb hier eine kurze Einordnung in einer Schwerpunktausgabe der CIOKurator News. Es herrscht weiterhin ein großer Run auf die frei verfügbare Anwendung. Zwei Monate nach dem Start wurde im Januar die Marke von 100 Millionen aktiver Nutzer erreicht. Damit sei ChatGPT die am schnellsten gewachsene Verbraucheranwendung der letzten 20 Jahre, berichtet heise online mit Bezug eine Studie der UBS Investment Bank. In Kürze wird eine kostenpflichtige Abonnementversion für $20/Monat erwartet, die stabiler verfügbar sein soll und weitere Funktionen bieten soll, so u.a. die FAZ..

Noch nicht für Wirtschaft und sicherheitsrelevante Bereiche

Doch noch ist ChatGPT eher eine Spielerei für das Private, meint Ruth Stock-Homburg, Gründerin des Forschungslabors „Leap in Time Lab“ und BWL-Professorin an der Technischen Universität Darmstadt laut FAZ.  Es sei momentan in keinem Fall etwas für die Wirtschaft und sicherheitsrelevante Bereiche.  ChatGPT generiere oft einfach falsche Antworten, sei manipulierbar und nehme oft auf nicht existierende Quellen Bezug, so der Bericht. Zudem gebe es derzeit Bedenken zur Datensicherheit und dem Datenschutz.

Selbst Sam Altman, CEO von OpenAI, dämpft zu hohe Erwartungen an die künftige Entwicklung der KI. All die wilden Spekulationen über GPT-4 seien völlig überzogener Blödsinn, so der Bericht auf CIO Online. Der Manager wolle Gerüchte entkräften, wonach GPT-4 sämtliche KI-Superlative schlagen werde, bis hin zu einer menschenähnlichen Intelligenz.

Durchbruch: Natürliche Sprache als Schnittstelle

Oliver Brock, Professor am Robotics and Biology Laboratory und Sprecher des Clusters „Science of Intelligence“ von der Technischen Universität Berlin, sieht in ChatGPT keinen „Durchbruch“ in der Forschung zur künstlichen Intelligenz. Jedoch könne ChatGPT allerdings in einem anderen Gebiet als Durchbruch gewertet werden, nämlich der Schnittstelle zwischen Mensch und Internet. „Wie hier diese riesigen Datenmengen aus dem Internet mit einem großen Rechenaufwand intuitiv und in natürlicher Sprache einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, kann man schon als Durchbruch bezeichnen“.

Unterdessen erscheinen Berichte, wo Microsoft, das massiv in OpenAI investiert hat und investieren wird, Chat GPT in seine Produkte, von der Azure-Cloud über die Office-Produkte bis zur Suchmaschine Bing integrieren will. So soll Chat GPT auch in die kostenpflichtige Premium-Version von Microsoft Teams eingebaut werden, um beispielsweise in einigen Monaten mit der Premium-Funktion Intelligent Recap automatisch Meeting-Notizen zu erstellen oder Aufgaben für die Team-Mitglieder zu empfehlen, berichtet die Computerwoche.

Programmierfähigkeiten in Überarbeitung

Ein weiterer Aspekt von Chat GPT darf nicht unterschlagen werden. Das Tool kann auch zum Programmieren eingesetzt werden. Waren die ersten Berichte noch überschwänglich, so kehrte bald Ernüchterung ein, wie auch Der Standard berichtet. Doch man bessert nach: Rund 1.000 neue Personen wurden mit dem Training der KI beauftragt, ein großer Teil für Verbesserungen der Programmierfähigkeiten.

Google will bald nachziehen

In den kommenden Wochen und Monaten ist zu erwarten, dass auch andere Anbieter wie beispielsweise Google vermehrt KI-Funktionalität ankündigen und anbieten werden. Das Thema wird also bleiben, auch wenn 2023 nicht das Jahr des großen Durchbruchs von KI werden wird. Aber vielleicht wird es stattdessen das Jahr des Aufbruchs im Bereich Künstliche Intelligenz.

Quellen:

News KW4-2023: Microsoft, Störung in der Cloud, KI und Metaverse sowie SAP (und die Cloud)

Der Ausfall der Microsoft-Cloud-Dienste in dieser Woche und
die Quartalsberichte vieler Tech-Konzerne haben die Nachrichtenlage dominiert. Wir betrachten besonders Microsoft und SAP.

Aufgrund der aktuellen Nachrichten und Ereignisse diese Woche doch wieder eine Ausgabe der CIOKurator.News: Der Ausfall der Microsoft-Cloud-Dienste und Quartalsberichte haben die Nachrichtenlage dominiert. Hier unser Blick in den Markt.

Globale Störung der Microsoft Cloud – Outlook und Teams nicht nutzbar

Das Oberthema Cloud hat am 25. Januar 2023 viele Microsoft-Anwenderinnen und Anwender betroffen. Es kam zu massiven Ausfällen von Microsoft Outlook und Microsoft Teams und langen Ladezeiten anderer Microsoft365-Apps, was die Arbeitsfähigkeit vieler Angestellter beeinflusst hat. Natürlich wurde – und das nicht nur in den sozialen Medien – die Frage nach der Zuverlässigkeit von Cloud-Diensten gestellt. Die FAZ greift das Thema Cloud-Dienste in Deutschland umfassend unter der Überschrift “Microsofts Cloud globale Störung: Ist die Cloud zu unzuverlässig?” (leider hinter der Paywall) auf.

Diskussion über Cloud, MultiCloud, Hybrid Cloud und On Premises geht weiter

Das Ausmaß von Störungen wachse oft durch die Tatsache, dass wenige große Anbieter die Infrastruktur für den Betrieb von Cloud-Diensten dominierten. Hier stellt sich automatisch die Frage, ob man sich bei Cloud-Diensten nicht zu sehr von einem Anbieter abhängig machen sollte, sondern stattdessen eine Multicloud mit mehreren Providern nutzen oder gar eine hybride Cloud mit einigen Diensten im eigenen Rechenzentrum bevorzugen sollte. Beim konkreten Ausfall hätte das allerdings nichts geholfen, denn hier ist man – sofern die Exchange-Server nicht im eigenen Rechenzentrum laufen – auf die Microsoft Cloud angewiesen.

Fairerweise muss man jedoch die Frage stellen, ob es nicht auch bei im eigenen Rechenzentrum betriebenen Lösungen oder bei in Europa gehosteten Clouds zu Ausfällen kommt oder in der Vergangenheit gekommen ist. Ohne diesen (und andere Ausfälle von Hyperscalern) verharmlosen zu wollen – das sollte und darf nicht passieren: Trotz der massiven Störung wurde das Problem durch Microsoft in wenigen Stunden behoben. Jedoch ist mancher Kommentar, der die Zuverlässigkeit “der Cloud generell in Frage stellt, deutlich “over the top”.

“Microsoft setzt auf KI statt das Metaverse”

Zu Microsoft gab es aktuell – neben der Meldung zum Stellenabbau auch beim Redmonder Konzern – noch weitere bemerkenswerte Nachrichten. Scheinbar zieht man sich aus dem Geschäft rund um Augmented und Virtual Reality zurück und setzte voll auf Künstliche Intelligenz. Wir haben hier über den Einstieg bei OpenAI berichtet. In den Sparten, in denen es um Hololens* und andere AR/VR-Systeme geht, werden dagegen aktuell Stellen gestrichen. Die Mixed-Reality-Brille ist bei einem Test des US-Militärs wohl durchgefallen. heise online berichtet hier unter dem Titel “Vollbremsung und abbiegen: Microsoft setzt auf KI statt aufs Metaverse”.

SAP wächst in die Cloud- On Premises Umsätze sinken

In unseren News KW3-2023 haben wir Peter Färbinger, den Herausgeber von E-3 zitiert, der kommentiert, dass viele SAP-Kunden gerade in Europa On Premises bleiben wollen. Die aktuellen Quartalszahlen von SAP zeichnen jedoch im Wachstum ein anders Bild. Christof Kerkmann vom Handelsblatt berichtet mit der Zwischenüberschrift “Lizenzgeschäft wird zum Auslaufmodell”:

Damit ist dieses Geschäftsmodell, das aufgrund seiner Planbarkeit bei Investoren beliebt ist, für SAP mittlerweile eine maßgebliche Sparte. Dagegen wird der Verkauf von Softwarelizenzen immer mehr zum Auslaufmodell, er trug nur noch 2,1 Milliarden Euro bei, ein Minus von 37 Prozent.

Die Geschäftszahlen zeigen, dass SAP mit der Neuausrichtung vorankommt. Die Erlöse mit Cloudprodukten wuchsen 2022 nach einem ordentlichen Jahresabschluss um 33 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro, währungsbereinigt um 24 Prozent. Der Current Cloud Backlog, der vertraglich zugesicherte Erlöse für die nächsten zwölf Monate umfasst, legte um 27 Prozent auf zwölf Milliarden Euro zu.

SAP streicht Stellen, „gezielte“ Restrukturierung betrifft 3000 Mitarbeiter

Färbinger, der sehr nah an der SAP Anwendervereinigung DSAG ist, hört wohl vor allem deren Stimme. Die wirtschaftlichen Fakten scheinen eine andere Sprache zu sprechen.

Stellenstreichungen bei allen Tech-Giganten

Unterdessen gehen die Meldungen über Stellenstreichungen bei den Tech-Konzernen weiter. Nahezu jeder bekannte Hersteller hat dies angekündigt, jüngst jetzt IBM.


* Microsoft HoloLens ist eine Mixed-Reality-Brille [1][2], die dem Benutzer erlaubt [2], mit der Unterstützung durch ein Natural User Interface interaktive 3D-Inhalte in seiner Umgebung zu sehen und zu manipulieren [2].

Bild von efes auf Pixabay


Alle zwei Wochen CIOKurator News – eigentlich

Vergangene Woche haben wir noch angekündigt, dass wir unseren CIOKurator Newsletter künftig im zwei-wöchentlichem Rhythmus versenden wollen. Das ist weiter der Plan, doch diesmal haben uns die aktuellen Ereignisse eingeholt, die unserer Meinung nach einen Newsletter rechtfertigen.

Unser CIOKurator-Newsletter ist umgezogen. Wir versenden ihn jetzt direkt aus WordPress heraus. Hier können Sie den Newsletter abonnieren.

News KW3-2023: IT-Sicherheit als Chefsache, SAP, Cloud und Kyndryl im Mittelstand

Die CIOKurator.News für die Kalenderwoche 3. Unsere Themen: Die neue EU-Richtlinie zu IT-Sicherheit, bei SAP eine On-prem-Abap-Fraktion und eine Cloud-only-Fraktion, wie geht es weiter in der Reise in die Cloud nach “Lift and Shift” sowie Kyndryl als Partner im deutschen Mittelstand. Viel Spaß bei der Lektüre.

Herzlich willkommen zu den CIOKurator.News für die Kalenderwoche 3. Unsere Themen: Die neue EU-Richtlinie zu IT-Sicherheit, bei SAP eine On-prem-Abap-Fraktion und eine Cloud-only-Fraktion, wie geht es weiter mit der Reise in die Cloud nach “Lift and Shift” sowie Kyndryl als Partner im deutschen Mittelstand. Viel Spaß bei der Lektüre.

Neue Richtlinie: IT-Sicherheit muss überall Chefsache werden

Christof Kerkmann greift im Handelsblatt die neue Richtlinie NIS-2 der EU zu Cybersecurity auf, die Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern und zehn Millionen Euro Umsatz, also sehr viele Firmen, betrifft. Noch sei IT-Sicherheit in vielen Unternehmen keine Chefsache. Das werde sich in den nächsten Monaten ändern müssen. In der Umsetzung, so kommentieren Experten, werde es schwierig die Richtlinie bis Ende 2024 umzusetzen, denn in vielen Unternehmen fehle es an Kompetenz, die Maßnahmen selbst umzusetzen und Berater seien nicht in ausreichendem Maß vorhanden.

Die wohl zentrale Anforderung: IT-Sicherheit wird zum Teil der Unternehmenssteuerung. Organisationen müssen ein Risikomanagement und Notfallpläne einführen. Auch ein System für die zügige Meldung von Vorfällen an die Aufsichtsbehörden wird künftig verpflichtend. Ein großes, weil komplexes Thema ist die Absicherung der Lieferketten. Immer wieder dringen Kriminelle und Spione über Zulieferer in die Systeme anderer Unternehmen ein …

EU-Richtlinie für Cybersicherheit setzt Unternehmen unter Zeitdruck

SAP: On-prem-Abap-Fraktion und eine Cloud-only-Fraktion

Peter M. Färbinger, langjähriger intimer Kenner der SAP-Szene und Herausgeber von E-3, analysiert in seinem Beitrag die Herausforderung der SAP, die voll auf Cloud setzt, bei der aber viele Kunden gerade in Europa weiter im eigenen Rechenzentrum bleiben wollen. Könnte es gar ein Code Splitting und zwei Hauptproduktlinien geben? Schwer vorstellbar.

Code-Splitting würde demnach eine On-prem-Abap-Fraktion und eine Cloud-only-Fraktion hervorbringen. Wahrscheinlich wären beide Teile sehr erfolgreich, aber beide Teile würden sich auch mit Lichtgeschwindigkeit voneinander entfernen. 

SAP zerfällt – E-3 Magazin

Doch offensichtlich fordern viele Kunden auch wieder eine Konzentration auf das ursprüngliche SAP-Kerngeschäft, die Weiterentwicklung rund um ERP, und nicht so sehr auf die Cloud, so Färbinger.

Reise in die Cloud: “Lift and Shift” ist gegessen- und nun?

Und weiter geht es mit der Reise in die Cloud: Die tief hängenden Früchte haben viele Unternehmen bei ihrer Reise in die Cloud oft schon geerntet. Oft mit Lift und Shift wurden mit “Lift and Shift” Anwendungen schnell migriert. Jetzt wird es schwieriger, denn es geht um komplexere, geschäftskritische Systeme und die können nach genanntem Prinzip eben nicht portiert werden, so eine Studie von Accenture, über die CIO.DE berichtet. Genau über das Thema Cloud-Migration haben auch einige Experten, unter anderem der Kyndryl CIO Stephan Hierl, gesprochen, nicht über das “Ob” mehr, sondern nur noch die Frage des “Wie”. Hier geht es zum Beitrag auf Computerwoche.de.

In eigener Sache: Kyndryl als Partner der Hidden Champions und des Mittelstands

In den vergangenen Tagen sind Gespräche mit dem Geschäftsführer von Kyndryl Deutschland, Markus Koerner, in der FAZ und in der Computerwoche erschienen. Anlass für uns, einige Kernaussagen hier zu zitieren und beide Beiträge zu empfehlen. Kyndryl ist, so Koerner, ein idealer Partner für den deutschen Mittelstands, für viele weltweit tätige Hidden Champions, die oft noch ihre IT im Eigenbetrieb betreiben:

„Angesichts der heutigen Komplexität dieser Technik sind aber viele von ihnen überfordert. Mit mehr Komplexität steigen auch die Kosten.“

Markus Koerner laut FAZ (Link folgt)

Zudem kommt angesichts der aktuellen Situation mit Ukraine-Krieg, Inflation, gestörten Lieferketten und steigenden Energiekosten der Kostendruck im Mittelstand an:

Der Markt wendet sich wieder, interessanterweise besonders beim Mittelstand mit seinen energieintensiven Branchen wie Anlagen- und Maschinenbau. Diese versuchen nun, Kosten einzusparen, und da ist eines der großen Themen auch das IT-Sourcing.

Kyndryl-Deutschland-Chef im Interview: Trotz starker Pipeline könnte es schneller gehen – computerwoche.de

Diese Mittelständler kommen . Im Gespräch mit der Computerwoche empfehlen wir insbesondere den Abschnitt zu Service Management für und in der Cloud. Cloud sei kein Selbstläufer. Oft werde vergessen, dass auch Cloud-Kunden einen Partner für das Management der gesamten Infrastruktur brauchen.

Weitere Lesezeichen in aller Kürze

Hier noch einige Lesezeichen. Die Redaktion der Computerwoche beschäftigt sich mit einer Studie zum Thema SaaS, Software as a Service. Demnach haben die Hälfte der deutschen Unternehmen die konzernweit genutzten SaaS-Anwendungen nicht im Griff. Mehr dazu hier.

Hochinteressant ist auch der Beitrag auf FAZ.NET zum Thema Industrie 4.0 und vernetzte Fertigung. Stephan Finsterbusch und Uwe Marx betrachten den einmal definierten Anspruch und die gegenwärtige Umsetzung. Die Fortschritte, die man sich versprochen hatte, sind bisher nicht eingetreten. Aber wie kann es weitergehen? Der Beitrag befindet sicher hinter der Paywall.

News künftig zwei-wöchentlich

In eigener Sache: Wir planen, die CIOKurator.News ab der kommenden Ausgabe zweiwöchentlich zu versenden. Damit reagieren wir auf das Ergebnis einer Umfrage unserer Kyndryl-internen Leserschaft.

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Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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