News KW-42: Kyndryl-Kommentar, Edeka-Vortrag, T-Systems- und Atos-Chefwechsel

Der Kommentar von Benedikt Ernst zur IT-Modernisierung im Gesundheitswesen der Vortrag von Edeka auf dem BigData&AI Summit und personelle Wechsel bei T-Systems- und Atos sind u.a. Themen in unseren CIOKurator News.

Welche CIO-relevanten Themen haben Wirtschafts- und IT-Fachpresse in den vergangenen beiden Wochen beschäftigt? Hier unser Überblick:

  • IT im Gesundheitswesen – Benedikt Ernst in der Computerwoche
  • Wir zusammen mit Edeka auf dem Big-Daza.AI Summit
  • Personalwechsel bei T-Systems und Atos
  • IT-Ausgaben steigen um 8 Prozent, sagt Gartner voraus
  • Bisher größte DDoS-Attacke abgewehrt
  • Cyber-Security-Budgets steigen weltweit an – GenAI als Schlüsseltechnologie
  • Und nochmals Microsoft Copilot und die Empfehlungen von Gartner

Los geht es:

IT im Gesundheitswesen – Benedikt Ernst in der Computerwoche

Benedikt Ernst von Kyndryl Consulting hat in der Computerwoche seinen Kommentar zur notwendigen IT-Modernisierung im Gesundheitswesen veröffentlicht. In ähnlicher Form ist der Artikel auch hier auf Healthcare Digital erschienen.


Veraltete IT wirkt sich auf alle Ebenen – Menschen, Prozesse und Technologie – aus. Deshalb muss der nachhaltige Aufbau einer modernen, sicheren und auf die Bedürfnisse der Nutzer ausgerichteten IT Teil jeder Krankenhausstrategie sein. Kurzfristige Einzelaktionen wie der Kauf neuer Hard- oder Software schaffen keine Abhilfe – vor allem dann nicht, wenn sie keiner klaren Strategie oder Roadmap folgen.

Zusammen mit Edeka auf dem Big-Data.AI Summit

Am 20. September 2023 war es soweit: unser Kunde Edeka hat gemeinsam mit Anne Böhm und Marcus Lange von Kyndryl auf dem Big-Data.AI Summit (BAS) des Bitkom in Berlin gesprochen. Hier finden Sie die Videoaufzeichnung:

Personalwechsel bei T-Systems und Atos

Bei unseren Markbegleitern herrscht weiterhin Unruhe, die sich in personellen Wechseln manifestieren. Der Chef von T-Systems, Adel Al-Saleh, verlässt die IT-Tochter der Deutschen Telekom zum Jahresende. Er wechselt an die Spitze des Satelliten-Betreibers SES. Die Telekom bestätigte den Abgang, nachdem das Handelsblatt darüber berichtet hatte. Al-Saleh hatte seinen Vertrag erst im Frühjahr bis 2027 verlängert. Er war seit 2018 für die Sanierung von T-Systems verantwortlich. Al-Salehs Nachfolger wird Ferri Abolhassan.

Im Konzern galt T-Systems bereits unter Al-Salehs Vorgänger Reinhard Clemens als Sorgenkind, das Jahr für Jahr Millionen verbrannte. Trotz der Reformen schrieb es 2022 einen Verlust (Ebit)in Höhe von 110 Millionen Euro.

Atos bekommt einen neuen Aufsichtsratschef: Jean-Pierre Mustier, der ehemalige Unicredit-Chef, löst Bertrand Meunier ab, der zurücktritt. Mustier soll die IT-Firma aus der Krise führen und den Verkauf einer Verlust-Sparte an den tschechischen Investor Daniel Kretinsky abschließen. Kretinsky bietet für das „Tech Foundations“-Geschäft 100 Millionen Euro plus Schuldenübernahme. Kretinsky würde zum Hauptaktionär von Eviden werden, einem Tochterunternehmen von Atos, das sich auf Digitalisierung, Big Data und Sicherheit spezialisiert hat, so das Handelsblatt.

IT-Ausgaben steigen um 8 Prozent, sagt Gartner voraus

Wir nähern uns dem Jahresende und dann ist immer Zeit, die IT-Ausgaben für das kommende Jahr und wo möglich darüber hinaus zu prognostizieren, Vorhersagen also, die auch uns interessieren. Der Platzhirsch unter den IT-Analysten, Gartner, sagt voraus, dass die weltweiten IT-Ausgaben sollen im kommenden Jahr um 8 Prozent auf 5,1 Billionen Dollar ansteigen. In das  Boomthema Generative AI wird demnach Aussage der Analysten noch wenig investiert.

„In den Jahren 2023 und 2024 werden nur sehr wenige IT-Ausgaben mit GenAI verbunden sein … Unternehmen investieren jedoch weiterhin in KI und Automatisierung, um die betriebliche Effizienz zu steigern und IT-Talentlücken zu schließen. Der Hype um GenAI unterstützt diesen Trend, da CIOs erkennen, dass die heutigen KI-Projekte bei der Entwicklung einer KI-Strategie und -Geschichte eine wichtige Rolle spielen werden, bevor GenAI ab 2025 Teil ihrer IT-Budgets sein wird.“

John-David Lovelock, Distinguished VP Analyst bei Gartner

Hier geht es zum Beitrag auf ZDNet.

Bisher größte DDoS-Attacke abgewehrt

Im September wurden Google, Cloudflare, Microsoft und Amazon von einer massiven DDoS-Attacke getroffen, die eine Rekordzahl von 398 Millionen Anfragen pro Sekunde erreichte. Die Angriffswelle sei sieben Mal größer gewesen als der bisherige DDoS-Rekord aus dem vergangenen Jahr, berichtet CSO Online. Die Angreifer nutzten eine Lücke im HTTP/2-Protokoll aus, um die Server der Tech-Anbieter zu überlasten. Die Unternehmen konnten die Attacke jedoch erfolgreich abwehren und arbeiten weiterhin an der Verbesserung ihrer Sicherheit.

Cyber-Security-Budgets steigen weltweit an – GenAI als Schlüsseltechnologie

Die globale „Digital Trust Insights“-Studie von PwC zeigt, dass 84 Prozent der Unternehmen weltweit ihr Budget für Cyber Security bis 2024 erhöhen wollen. Die Gründe dafür sind unter anderem die steigenden geopolitischen Risiken, die zunehmende Regulierung und die hohen finanziellen Schäden durch Cybervorfälle. Auch sind Führungskräfte durch die NIS-2- oder DORA-Richtlinien unter Druck, durch die sie persönlich für die wirksame Beaufsichtigung von Cyber-Security-Risiken haftbar gemacht werden können. Die Studie von PwC basiert auf einer Befragung von 3.876 Organisationen zu verschiedenen Aspekten der Cybersicherheit.

Die Studie zeigt auch, dass generative KI (GenAI) ein wichtiges Werkzeug für die Cyberabwehr ist, das von drei Viertel der deutschen Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten eingesetzt werden soll. Die größten Cyberrisiken sehen die Unternehmen in der Cloud-Infrastruktur, der Software-Lieferkette und den Zero-Day-Schwachstellen. Die Investitionen in die IT-Sicherheit konzentrieren sich vor allem auf die Modernisierung von Technologien und Infrastrukturen, während die Schulung und Sensibilisierung von Mitarbeitenden oft vernachlässigt wird, so der Bericht auf ZDNet.

Gartners Ratschläge zu Microsoft 365 Copilot

Schon in der vorhergehenden Ausgabe haben wir darauf hingewiesen, dass Microsoft nun sukzessive „Microsoft 365 Copilot“ mit KI-Funktionen an Kunden ausliefert. Die Analysten von Gartner geben eine Einschätzung mit Empfehlungen für IT-Abteilungen, über die die Computerwoche hier berichtet.

Markus Koerner: Aufholjagd E-Rezept? – Zügige Digitalisierung und grundlegende Modernisierung der IT-Infrastrukturen von Nöten

Kommentar zum aktuellen Stand der eHealth-Bemühungen in Deutschland

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat Details zur flächendeckenden Einführung des E-Rezepts vorgestellt. Die nachhaltige, gründliche Digitalisierung, des Gesundheitswesens ist dabei der kritische Erfolgsfaktor und muss endlich konsequent vorangetrieben werden. Im Vergleich zu anderen Ländern und gemessen an den gesetzten Digitialisierungszielen gibt es da in Deutschland noch Einiges zu tun. Wenn auch erste punktuelle Erfolge, wie etwa die Einführung der elektronische Gesundheitsakte (eGA) bereits zu verbuchen sind. 

Professor Lauterbach will nun eine schnelle Umsetzung des E-Rezept, und fordert eine Aufholjagd. Ab Anfang nächsten Jahres sollen hierzulande alle Ärzte Rezepte elektronisch ausstellen können. Wie genau das funktionieren soll, ist dabei aber im Detail noch offen. 

Für mich steht fest: Der nachhaltige Aufbau einer modernen, sicheren und an den Bedürfnissen der Patienten und Ärzte ausgerichteten IT sowie die Modernisierung der zugrundeliegenden-Infrastruktur müssen ganz oben auf der Agenda stehen. 

Verzug durch infrastrukturelle Mangelerscheinungen 

Jede Innovation benötigt eine moderne, sichere und skalierfähige IT-Infrastruktur.  Aktuell sieht sich die Bundesregierung jedoch einer flächendeckend, weitestgehend veralteten und zerklüfteten IT-Landschaft gegenüber. Ein großes Unterfangen für jeden Staat.

Schon wir als IT-Dienstleister treffen bei unseren Neukunden oft auf IT-Infrastrukturen, die nicht nur wartungsintensiv und wenig standardisiert, sondern aufgrund der steigenden Komplexität und des Personalmangels nicht mehr zukunftssicher zu betreiben sind. Ein komplexer IT-Flickenteppich der Prozesse enorm verkompliziert – besonders, wenn die zahlreichen verschiedenen Kommunikations-, Management- oder IoT-Systeme nicht miteinander vernetzt sind.

Cyber-Kriminelle nutzen diese Schwachstellen, um personenbezogene Patienten- und sensible Gesundheitsdaten abzugreifen. Durch sogenannten Denial-of-Service-Angriffe, die aktuell eine wahre Renaissance erleben, blockieren sie kritische Infrastruktur und bringen beispielsweise Krankenhäuser in eine bedrohliche Situation.  

Mein Fazit zu Lauterbachs „Aufholjagd“: 

Die eHealth-Ambitionen stehen auf wackeligen Beinen – bei einer Aufholjagd kann man leicht ins Straucheln geraten. IT-Modernisierung darf nicht mehr stiefmütterlich behandelt werden, sondern muss im Fokus stehen. Kurzfristige Einzelaktionen sind nicht die Lösung, eine umfassende Transformation ist notwendig.

Das Krankenhauszukunftsgesetz und der Fond zur Förderung und Verbesserung digitaler Infrastrukturen von Gesundheitseinrichtungen waren erste Schritte in die richtige Richtung.

Damit eine Digitalisierung funktioniert, müssen aber marode IT-Systeme und instabile Netzwerke dringend modernisiert werden, ein Beispiel hierfür ist unser Projekt mit der Universitäts Medizin Mainz, in dem wir die IT-Infrastruktur, Prozesse und Services strukturiert modernisieren. Deutschland braucht eine Weiterentwicklung der Telematikinfrastruktur hin zur modernen Gesundheitsplattform, die Prozesse digitalisiert und modernisiert und nicht nur elektrifiziert.

Markus Koerner

Präsident von Kyndryl Deutschland,

Markus Koerner: Fünf gewinnt: Die Vorteile privater 5G-Netze in der Praxis

Der Schlüssel zu Industrie 4.0, zur Automatisierung von Betriebs- und Produktionsabläufen, liegt in leistungsstarker Konnektivität. Mit der Verwendung von 5G-Technologie unter Einsatz dedizierter Frequenzen werden höchste Business-Anforderungen hinsichtlich Übertragungsraten, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit erfüllt, was Campusnetze für Anwendungen in verschiedensten Industriebereichen relevant macht. Markus Koerner, Präsident von Kyndryl Deutschland, zeigt, welche Vorteile diese Technologie bietet, wie Deutschland und Europa hinsichtlich 5G aufgestellt sind und gibt einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung.

Netzwerke verbinden jeden Unternehmensbereich und bilden daher eine fundamentale Basis für die digitale Transformation. Im europaweiten Ländervergleich sind die Entwicklungsphasen der 5G Technik aber keineswegs einheitlich – dies liegt vor allem an länderspezifischen Zeitplänen und Regularien. Seit 2019 vergibt die Bundesnetzagentur für in Deutschland ansässige Unternehmen Frequenzbänder – und dies mit relativ wenig Aufwand für die Antragsteller und in der Regel innerhalb eines Monats. Auch das Wirtschaftsministerium ist an einem Ausbau der Netze interessiert und stellt hierfür relevante Informationen zur Verfügung. Seither wurde viel über die sogenannten Campusnetze und die Möglichkeiten für Industrie 4.0 gesprochen – vor allem Branchen mit großflächigen Produktionsanlagen, etwa die Chemiebranche, zählen zu den early adopters und stellen bereits im großen Stil auf eigene Netzwerke um.

In Deutschland ist es vor allem die Automobilindustrie – egal ob EOM oder Zulieferer – die besonders durch die Vorteile der neuen Technologie profitieren wird. Auch wenn der gegenwärtige Hauptfokus auf den Ausbau der Elektromobilität die Zahl der umgesetzten privaten Netzwerke noch beschränkt. Ein Papier des Bundeswirtschaftsministeriums geht davon aus, dass die Mehrzahl der rund 10.000 erwarteten 5G-Netze bis 2025 in kleinen und mittelständigen Unternehmen zu finden sein wird. Der Markt für 5G-Netze befindet sich also (noch) in der Startphase – die diversen Vorteile für Unternehmen werden dafür sorgen, dass Umsetzungszahlen in den kommenden Jahren sehr stark ansteigen werden.

Vorteile bei Performance und Sicherheit

Private Netze ermöglichen es Unternehmen, sich von Telekommunikationsdienstleistern unabhängig zu machen und die volle Kontrolle über die Verwaltung ihrer Infrastruktur zu übernehmen. Sie können genau bestimmen, wer sich wie mit dem Netz verbinden darf. Es ist sogar möglich, Nutzungsrichtlinien dafür festzulegen, worauf ein Gerät zugreifen darf, sobald es sich im privaten Netzwerk befindet. So erhalten Unternehmen nicht nur die nötige Kontrolle, um ihr Netzwerk an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen, sondern es ist auch eine kostengünstige Lösung: Die Gesamtbetriebskosten (TCO) privater Netzwerke sind erheblich niedriger als jene von herkömmlichen drahtlosen Netzwerken. Betriebskosten sind also besser zu priorisieren und Anwendungen bleiben durch eine schnellere Bereitstellung flexibel.

Angesichts der Herausforderungen, mit denen Unternehmen in der Vergangenheit durch die Wi-Fi-Technologie konfrontiert waren, musste nach Alternativen gesucht werden. Private Netze können besonders in industriellen Umgebungen nützlich sein, in denen flächendeckende Wi-Fi-Konnektivität schwer zu realisieren ist. Sie helfen dabei, das Problem von Blind Spots zu lösen, an denen das Signal zu schwach oder instabil ist, um die Verbindung aufrechtzuerhalten. Solche blinden Flecke können durch Interferenzen, physische Hindernisse und Entfernungen verursacht werden – alles Probleme, die 5G Netzwerke adressieren können.

Ganz entscheidend sind auch die erheblichen Sicherheitsvorteile der privaten Netze. Sie ermöglichen es Unternehmen beispielsweise, SIM-basierte Authentifizierungsmethoden anzuwenden und eine physische Trennung von ungesicherten Netzwerken (Air-Gap) herzustellen. Außerdem wird die Zuweisung von Sicherheitsrollen durch Geräte erleichtert, was es für Unternehmen einfacher macht, ihre Systeme zu überwachen und lückenlos abzusichern. Diese drahtlosen Umgebungen und die von ihnen kontrollierten Geräte stellen für Unternehmen kritische Funktionen dar. Daher muss jedem Versuch böswilliger Akteure, einzugreifen oder zu sabotieren, mit einem robusten Sicherheitssystem, nämlich einem geschlossenen, privaten Netzwerk begegnet werden.

Technologien wie Edge Computing oder Cloud werden häufig zusammen mit privaten Netzwerken implementiert, um die Möglichkeiten von industriellem IoT, maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz voll auszuschöpfen.

Die Zukunft der intelligenten Vernetzung

Wenn es um Konnektivität geht, gibt es keine Einheitslösung, die für alle passt. Genauso wie die Bedürfnisse und Prioritäten jedes Kunden einzigartig sind, sollte dies auch für ihre Konnektivitätslösung gelten. Anbieter sollten offen sein für die Verflechtung von Technologien, wenn sie zukünftige Herausforderungen meistern und die Ziele ihrer Kunden erreichen wollen. Mit der Weiterentwicklung fortschrittlicher Drahtlostechnologien wie Wi-Fi 6 ist auch mit einer Zunahme hybrider Ansätze für die Konnektivität zu rechnen. Private drahtlose Netzwerke werden sich in den nächsten Jahren weiter ausbreiten, nicht nur in der Industrie, sondern auch im Einzelhandel, in der Finanzwelt, im Gesundheitswesen und in anderen Branchen. 

Markus Koerner

Präsident von Kyndryl Deutschland,

News KW32-2023: Unternehmen und Generative AI, Aufregung um Azure, Unruhe in der SAP Community

Welche Themen beschäftigen derzeit Wirtschafts- und IT-Fachpresse? Viel diskutiert wird der sichere und vertrauensvolle Einsatz von Generative AI in Unternehmen. Sicherheit in der Microsoft Azure Cloud ist ein weiteres Thema, mit dem sich IT-Entscheidungsträger und CIOs auseinandersetzen müssen. Schließlich gibt es einmal mehr Aufregung in der SAP Community um die Weiterentwicklung der SAP-Produkte und Wartungsgebühren. Mehr hier in unseren News für die Kalenderwoche 32.

Welche Themen beschäftigen derzeit Wirtschafts- und IT-Fachpresse? Viel diskutiert wird der sichere und vertrauensvolle Einsatz von Generative AI in Unternehmen. Sicherheit in der Microsoft Azure Cloud ist ein weiteres Thema, mit dem sich IT-Entscheidungsträger und CIOs auseinandersetzen müssen. Schließlich gibt es einmal mehr Aufregung in der SAP Community um die Weiterentwicklung der SAP-Produkte und Wartungsgebühren. Mehr hier in unseren News für die Kalenderwoche 32.

Unternehmen skeptisch gegenüber Generative AI

Gerade haben wir als Kyndryl unsere Zusammenarbeit im Bereich Generative AI mit Microsoft angekündigt – hier berichtet die Computerwoche – , um schnell neue generative KI-Innovationen und -Lösungen für zu Unternehmen entwerfen, entwickeln und vorantreiben. Doch offensichtlich herrscht bei Unternehmen Skepsis insbesondere in den Bereichen Datenschutz und Unternehmensreputation, so die Ergebnisse einer aktuelle Untersuchung von Blackberry:

75 Prozent der Unternehmen weltweit haben ChatGPT und andere Tools aus dem Bereich Generative AI (GenAI) von Arbeitsgeräten verbannt – oder planen, ein solches Verbot demnächst durchzusetzen. 61 Prozent dieser Betriebe betrachten diese Maßnahmen als dauerhaft. Dabei lassen sich diese Unternehmen vor allem von Risiken beziehungsweise Bedenken in zwei Bereichen leiten:

Datensicherheit/Datenschutz (67 Prozent) und Unternehmensreputation (57 Prozent).

Blackberry-Studie zu KI im Unternehmen: Mehrheit will Generative AI verbieten – CSO (csoonline.com)

Auf der einen Seite also Angst davor, dass sensible Unternehmensdaten nicht gut genug geschützt sein und nach außen dringen könnten. Auf der anderen Seite Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ChatGPT und ähnliche Werkzeuge trotzdem nutzen, weil sie in vielen Bereichen die Arbeit erleichtern:

Immer mehr Angestellte in den USA nutzen den populären Chatbot ChatGPT in ihrer täglichen Arbeit. Mehr als ein Viertel greift im Arbeitsalltag regelmäßig auf die künstliche Intelligenz (KI) zurück, wie eine am Freitag veröffentlichte Online-Umfrage von Reuters/Ipsos unter 2625 Personen in den USA hervorgeht.

Ein Viertel der Beschäftigten nutzt KI – 20 Prozent der Arbeitgeber erlaubt KI (handelsblatt.com)

Auf jeden Fall muss von den Anbietern von Generative AI-Systemen im Bereich Datenschutz und -sicherheit nachgeschärft werden. Was geschieht mit den Daten, mit denen Unternehmen die künstliche Intelligenz füttern? Wie kann sichergestellt werden, dass sensible Daten im Besitz des jeweiligen Unternehmens bleiben? Dies wird beim Design und bei der Implementierung von Generative AI in Unternehmen die wichtigste Herausforderung sein, auf die man Antworten finden muss.

Diese Frage stellt sich auch für den „Azure OpenAI Service on your data“ von Microsoft, „die es Unternehmen ermöglichen soll, OpenAI-Modelle wie ChatGPT und GPT-4 mit den eigenen Firmendaten zu nutzen“. Das größte Bedenken hierbei ist, dass Unternehmensdaten durch die Verwendung von KI-Modellen in der Public Cloud an die Öffentlichkeit gelangen könnten. Dieser Beitrag mt dem Titel ChatGPT – sag mir, wo die Daten liegen von Martin Bayer auf CIO.DE beschäftigt sich mit dem Thema. 

Wer sich insbesondere mit der Datenschutzthematik und den neuen Regularien auseinandersetzen will, dem sei an dieser Stelle der Podcast Künstliche Intelligenz EU AI Act: „Endlich fokussieren wir uns auf die wirklich gefährliche KI“ der FAZ mit Jürgen Kühling, Professor für Öffentliches Recht an der Universität Regensburg sowie Vorsitzender der Monopolkommission, und den KI-Experten Holger Schmidt und Peter Buxmann ans Herz gelegt.

Microsoft, die Azure-Cloud und Security

Einmal mehr steht das Thema Security und Microsoft im Brennpunkt. Nach den Diskussionen um den gestohlenen Master Key – Microsofts hat gerade ein Playbook zum Umgang mit Token-Diebstahl in der Azure-Cloud veröffentlicht das Unternehmen dabei helfen soll, eine eigene Kompromittierung zu entdecken – wirft Amit Yoran, CEO der Sicherheitsfirma Tenable, Microsoft vor, „all ihre Kunden Risiken aussetzen, über die sie absichtlich im Unklaren gelassen werden“.

Tenable hat den Kommunikationsverlauf zu einer Schwachsteller in der Azure Cloud mit Microsoft zusammengefasst. Die Sicherheitsanfälligkeit wurde Redmond am 30. März gemeldet und von Microsoft am 3. April bestätigt. Drei Monate später erklärte Microsoft auf Tenable’s Anfrage, dass der Fehler behoben sei. Allerdings stellte sich heraus, dass der Fix unvollständig war, was Tenable dazu veranlasste, das Microsoft Security and Response Center zu kontaktieren. Schließlich kündigte Microsoft am 21. Juli einen weiteren Fix für den 28. September an. Unter anderem berichten heise und ZDNet.

SAP-Community: Streit um Cloud first und Wartungsgebühren

Hoch her geht es wieder einmal in der SAP Community. Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) äußert laut Computerwoche deutliche Enttäuschung über die jüngsten Schritte von SAP. Insbesondere der Fokus des Softwareanbieters auf Cloud-Lösungen hinterlässt bei treuen Kunden ein Gefühl, im Stich gelassen zu werden. Die jüngsten Äußerungen der SAP-Verantwortlichen deuten darauf hin, dass Innovationen künftig primär in der Cloud angeboten werden.

Die ohnehin angespannte Stimmung unter SAP-Kunden wird weiter angeheizt durch die Ankündigung, dass die Wartungsgebühren ab dem kommenden Jahr ansteigen sollen. Dieser Schritt verärgert zahlreiche Unternehmen, die bereits bestehende Systeme nutzen und nun mit höheren Kosten konfrontiert werden. Viele Kunden fühlen sich durch diese Maßnahmen von SAP vor den Kopf gestoßen und sorgen sich um die Auswirkungen auf ihre Geschäftsabläufe und Budgets.

News KW17-2023: Bart ab? Microsoft und seine Marktmacht, Gaia-X und seine Bedeutung und wo investiert wird

Es haben sich aus unserer Sicht wieder Beiträge zu relevanten Themen für IT-Entscheidungsträger und CIOs angesammelt. Hier unsere Übersicht. Zu Beginn zwei Themen mit Bart: die Marktmacht von Microsoft und Gaia-X. Warum nehmen wir sie auf? Das eine Thema bleibt relevant, weil es einfach kostet, Geld und Unabhängigkeit, das andere könnte sich bald erledigt haben.

Preiserhöhungen und Kartellamt

Die Diskussionen um die Preiserhöhungen von Microsoft gehen weiter. Zahlreiche Wirtschafts- und IT-Magazine wie ZDNet oder die Computerwoche – Überschrift Schluss mit dem Schmusekurs – berichten über verärgerte Unternehmen:

Seit Anfang April 2023 zahlen Unternehmenskunden im Euroraum durchschnittlich elf Prozent mehr für Microsofts Cloud-Produkte wie Azure, OneDrive und Office 365 inklusive Teams.

Microsoft zeigt wieder Zähne: Schluss mit dem Kuschelkurs – computerwoche.de

Das Bundeskartellamt prüft, ob der Software-Konzern eine „überragende marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb“ hat so u.a. das Handelsblatt. Doch ob es etwas an der Dominanz von Microsoft ändern wird?

KI-Funktionen, Datenschutz und Leitplanken

Außerdem geraten die neuen KI-Funktionen, die Microsoft zum Beispiel mit CoPilot zur Verfügung stellen will, ins Visier. Wo und wie und mit welchen Daten wird CoPilot für Unternehmen trainiert? Wo werden die Daten gespeichert und entspricht dies europäischem Recht, fragt beispielsweise Golem. Daneben gibt es natürlich die generelle Frage, wie die Leitplanken für die Nutzung Künstlicher Intelligenz aussehen müssen, was wie reguliert werden muss. Diese Diskussion wird uns sicherlich noch eine Weile begleiten.

Quo vadis Gaia-X?

Netzoekonom Dr. Holger Schmidt widmet sich in einem Beitrag dem Gaia-X. Sie erinnern sich noch? Seit 2019 versucht man, Gaia-X zum Fliegen zu bringen. „Selbst die Anwender finden, dass Gaia-X viel langsam, zu teuer und nicht wettbewerbsfähig ist“, schreibt Holger Schmidt und bezieht sich auf eine Umfrage des Verbandes der Internetwirtschaft Eco, der die Ergebnisse selbst ganz anders interpretiert.

Cloud und steigende IT-Ausgaben besonders für IaaS und IT-Services

Die Analysten von Gartner erwarten, dass die weltweiten Public-Cloud-Ausgaben 2023 fast 600 Milliarden Dollar erreichen und sie spielen auch die Karte generative KI sowie große Sprachmodelle (LLMs): „Es ist kein Zufall, dass die Hauptakteure im Rennen um generative KI Cloud-Hyperscaler sind“, zitiert ZDNet Sid Nag von Gartner.

Machen wir mit den Analysten von Gartner weiter. Sie prognostizieren steigende IT-Ausgaben: Die weltweiten IT-Ausgaben sollen demnach gegenüber 2022 um 5,5 Prozent in diesem Jahr auf insgesamt gut 4,6 Billionen Dollar wachsen. Im kommenden Jahr soll das Wachstum sogar 8,6 Prozent betragen und die Marke von fünf Billionen Dollar werde durchbrochen, so die Computerwoche. Laut Gartner-Analyst John Lovelock verlagern sich die Investitionen vom Data Center hin zu immer mehr Infrastructure-as-a-service und IT-Services.

Neues Data Center innerhalb von 4 Wochen bei der Universitätsmedizin Mainz

Zum Abschluss unserer CIO Kurator News möchten wir noch auf unser Projekt bei der Universitätsmedizin Mainz aufmerksam machen. Dort hat Kyndryl innerhalb von vier Wochen den Umzug von 500 virtualisierten IT-Systemen und 70 physischen Servern bewältigt. „Eine Herausforderung war der enge Zeitrahmen von lediglich vier Wochen. Kyndryl hat uns bei diesem Projekt optimal unterstützt, und wir konnten fristgerecht alle Systeme und sensiblen Daten ausfallfrei und sicher migrieren“, zitiert CIO.DE Dr. Christian Elsner, den CFO der Universitätsmedizin.

News KW3-2023: IT-Sicherheit als Chefsache, SAP, Cloud und Kyndryl im Mittelstand

Die CIOKurator.News für die Kalenderwoche 3. Unsere Themen: Die neue EU-Richtlinie zu IT-Sicherheit, bei SAP eine On-prem-Abap-Fraktion und eine Cloud-only-Fraktion, wie geht es weiter in der Reise in die Cloud nach „Lift and Shift“ sowie Kyndryl als Partner im deutschen Mittelstand. Viel Spaß bei der Lektüre.

Herzlich willkommen zu den CIOKurator.News für die Kalenderwoche 3. Unsere Themen: Die neue EU-Richtlinie zu IT-Sicherheit, bei SAP eine On-prem-Abap-Fraktion und eine Cloud-only-Fraktion, wie geht es weiter mit der Reise in die Cloud nach „Lift and Shift“ sowie Kyndryl als Partner im deutschen Mittelstand. Viel Spaß bei der Lektüre.

Neue Richtlinie: IT-Sicherheit muss überall Chefsache werden

Christof Kerkmann greift im Handelsblatt die neue Richtlinie NIS-2 der EU zu Cybersecurity auf, die Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern und zehn Millionen Euro Umsatz, also sehr viele Firmen, betrifft. Noch sei IT-Sicherheit in vielen Unternehmen keine Chefsache. Das werde sich in den nächsten Monaten ändern müssen. In der Umsetzung, so kommentieren Experten, werde es schwierig die Richtlinie bis Ende 2024 umzusetzen, denn in vielen Unternehmen fehle es an Kompetenz, die Maßnahmen selbst umzusetzen und Berater seien nicht in ausreichendem Maß vorhanden.

Die wohl zentrale Anforderung: IT-Sicherheit wird zum Teil der Unternehmenssteuerung. Organisationen müssen ein Risikomanagement und Notfallpläne einführen. Auch ein System für die zügige Meldung von Vorfällen an die Aufsichtsbehörden wird künftig verpflichtend. Ein großes, weil komplexes Thema ist die Absicherung der Lieferketten. Immer wieder dringen Kriminelle und Spione über Zulieferer in die Systeme anderer Unternehmen ein …

EU-Richtlinie für Cybersicherheit setzt Unternehmen unter Zeitdruck

SAP: On-prem-Abap-Fraktion und eine Cloud-only-Fraktion

Peter M. Färbinger, langjähriger intimer Kenner der SAP-Szene und Herausgeber von E-3, analysiert in seinem Beitrag die Herausforderung der SAP, die voll auf Cloud setzt, bei der aber viele Kunden gerade in Europa weiter im eigenen Rechenzentrum bleiben wollen. Könnte es gar ein Code Splitting und zwei Hauptproduktlinien geben? Schwer vorstellbar.

Code-Splitting würde demnach eine On-prem-Abap-Fraktion und eine Cloud-only-Fraktion hervorbringen. Wahrscheinlich wären beide Teile sehr erfolgreich, aber beide Teile würden sich auch mit Lichtgeschwindigkeit voneinander entfernen. 

SAP zerfällt – E-3 Magazin

Doch offensichtlich fordern viele Kunden auch wieder eine Konzentration auf das ursprüngliche SAP-Kerngeschäft, die Weiterentwicklung rund um ERP, und nicht so sehr auf die Cloud, so Färbinger.

Reise in die Cloud: „Lift and Shift“ ist gegessen- und nun?

Und weiter geht es mit der Reise in die Cloud: Die tief hängenden Früchte haben viele Unternehmen bei ihrer Reise in die Cloud oft schon geerntet. Oft mit Lift und Shift wurden mit „Lift and Shift“ Anwendungen schnell migriert. Jetzt wird es schwieriger, denn es geht um komplexere, geschäftskritische Systeme und die können nach genanntem Prinzip eben nicht portiert werden, so eine Studie von Accenture, über die CIO.DE berichtet. Genau über das Thema Cloud-Migration haben auch einige Experten, unter anderem der Kyndryl CIO Stephan Hierl, gesprochen, nicht über das „Ob“ mehr, sondern nur noch die Frage des „Wie“. Hier geht es zum Beitrag auf Computerwoche.de.

In eigener Sache: Kyndryl als Partner der Hidden Champions und des Mittelstands

In den vergangenen Tagen sind Gespräche mit dem Geschäftsführer von Kyndryl Deutschland, Markus Koerner, in der FAZ und in der Computerwoche erschienen. Anlass für uns, einige Kernaussagen hier zu zitieren und beide Beiträge zu empfehlen. Kyndryl ist, so Koerner, ein idealer Partner für den deutschen Mittelstands, für viele weltweit tätige Hidden Champions, die oft noch ihre IT im Eigenbetrieb betreiben:

„Angesichts der heutigen Komplexität dieser Technik sind aber viele von ihnen überfordert. Mit mehr Komplexität steigen auch die Kosten.“

Markus Koerner laut FAZ (Link folgt)

Zudem kommt angesichts der aktuellen Situation mit Ukraine-Krieg, Inflation, gestörten Lieferketten und steigenden Energiekosten der Kostendruck im Mittelstand an:

Der Markt wendet sich wieder, interessanterweise besonders beim Mittelstand mit seinen energieintensiven Branchen wie Anlagen- und Maschinenbau. Diese versuchen nun, Kosten einzusparen, und da ist eines der großen Themen auch das IT-Sourcing.

Kyndryl-Deutschland-Chef im Interview: Trotz starker Pipeline könnte es schneller gehen – computerwoche.de

Diese Mittelständler kommen . Im Gespräch mit der Computerwoche empfehlen wir insbesondere den Abschnitt zu Service Management für und in der Cloud. Cloud sei kein Selbstläufer. Oft werde vergessen, dass auch Cloud-Kunden einen Partner für das Management der gesamten Infrastruktur brauchen.

Weitere Lesezeichen in aller Kürze

Hier noch einige Lesezeichen. Die Redaktion der Computerwoche beschäftigt sich mit einer Studie zum Thema SaaS, Software as a Service. Demnach haben die Hälfte der deutschen Unternehmen die konzernweit genutzten SaaS-Anwendungen nicht im Griff. Mehr dazu hier.

Hochinteressant ist auch der Beitrag auf FAZ.NET zum Thema Industrie 4.0 und vernetzte Fertigung. Stephan Finsterbusch und Uwe Marx betrachten den einmal definierten Anspruch und die gegenwärtige Umsetzung. Die Fortschritte, die man sich versprochen hatte, sind bisher nicht eingetreten. Aber wie kann es weitergehen? Der Beitrag befindet sicher hinter der Paywall.

News künftig zwei-wöchentlich

In eigener Sache: Wir planen, die CIOKurator.News ab der kommenden Ausgabe zweiwöchentlich zu versenden. Damit reagieren wir auf das Ergebnis einer Umfrage unserer Kyndryl-internen Leserschaft.

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Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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