News KW32-2023: Unternehmen und Generative AI, Aufregung um Azure, Unruhe in der SAP Community

Welche Themen beschäftigen derzeit Wirtschafts- und IT-Fachpresse? Viel diskutiert wird der sichere und vertrauensvolle Einsatz von Generative AI in Unternehmen. Sicherheit in der Microsoft Azure Cloud ist ein weiteres Thema, mit dem sich IT-Entscheidungsträger und CIOs auseinandersetzen müssen. Schließlich gibt es einmal mehr Aufregung in der SAP Community um die Weiterentwicklung der SAP-Produkte und Wartungsgebühren. Mehr hier in unseren News für die Kalenderwoche 32.

Welche Themen beschäftigen derzeit Wirtschafts- und IT-Fachpresse? Viel diskutiert wird der sichere und vertrauensvolle Einsatz von Generative AI in Unternehmen. Sicherheit in der Microsoft Azure Cloud ist ein weiteres Thema, mit dem sich IT-Entscheidungsträger und CIOs auseinandersetzen müssen. Schließlich gibt es einmal mehr Aufregung in der SAP Community um die Weiterentwicklung der SAP-Produkte und Wartungsgebühren. Mehr hier in unseren News für die Kalenderwoche 32.

Unternehmen skeptisch gegenüber Generative AI

Gerade haben wir als Kyndryl unsere Zusammenarbeit im Bereich Generative AI mit Microsoft angekündigt – hier berichtet die Computerwoche – , um schnell neue generative KI-Innovationen und -Lösungen für zu Unternehmen entwerfen, entwickeln und vorantreiben. Doch offensichtlich herrscht bei Unternehmen Skepsis insbesondere in den Bereichen Datenschutz und Unternehmensreputation, so die Ergebnisse einer aktuelle Untersuchung von Blackberry:

75 Prozent der Unternehmen weltweit haben ChatGPT und andere Tools aus dem Bereich Generative AI (GenAI) von Arbeitsgeräten verbannt – oder planen, ein solches Verbot demnächst durchzusetzen. 61 Prozent dieser Betriebe betrachten diese Maßnahmen als dauerhaft. Dabei lassen sich diese Unternehmen vor allem von Risiken beziehungsweise Bedenken in zwei Bereichen leiten:

Datensicherheit/Datenschutz (67 Prozent) und Unternehmensreputation (57 Prozent).

Blackberry-Studie zu KI im Unternehmen: Mehrheit will Generative AI verbieten – CSO (csoonline.com)

Auf der einen Seite also Angst davor, dass sensible Unternehmensdaten nicht gut genug geschützt sein und nach außen dringen könnten. Auf der anderen Seite Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ChatGPT und ähnliche Werkzeuge trotzdem nutzen, weil sie in vielen Bereichen die Arbeit erleichtern:

Immer mehr Angestellte in den USA nutzen den populären Chatbot ChatGPT in ihrer täglichen Arbeit. Mehr als ein Viertel greift im Arbeitsalltag regelmäßig auf die künstliche Intelligenz (KI) zurück, wie eine am Freitag veröffentlichte Online-Umfrage von Reuters/Ipsos unter 2625 Personen in den USA hervorgeht.

Ein Viertel der Beschäftigten nutzt KI – 20 Prozent der Arbeitgeber erlaubt KI (handelsblatt.com)

Auf jeden Fall muss von den Anbietern von Generative AI-Systemen im Bereich Datenschutz und -sicherheit nachgeschärft werden. Was geschieht mit den Daten, mit denen Unternehmen die künstliche Intelligenz füttern? Wie kann sichergestellt werden, dass sensible Daten im Besitz des jeweiligen Unternehmens bleiben? Dies wird beim Design und bei der Implementierung von Generative AI in Unternehmen die wichtigste Herausforderung sein, auf die man Antworten finden muss.

Diese Frage stellt sich auch für den “Azure OpenAI Service on your data” von Microsoft, “die es Unternehmen ermöglichen soll, OpenAI-Modelle wie ChatGPT und GPT-4 mit den eigenen Firmendaten zu nutzen”. Das größte Bedenken hierbei ist, dass Unternehmensdaten durch die Verwendung von KI-Modellen in der Public Cloud an die Öffentlichkeit gelangen könnten. Dieser Beitrag mt dem Titel ChatGPT – sag mir, wo die Daten liegen von Martin Bayer auf CIO.DE beschäftigt sich mit dem Thema. 

Wer sich insbesondere mit der Datenschutzthematik und den neuen Regularien auseinandersetzen will, dem sei an dieser Stelle der Podcast Künstliche Intelligenz EU AI Act: „Endlich fokussieren wir uns auf die wirklich gefährliche KI“ der FAZ mit Jürgen Kühling, Professor für Öffentliches Recht an der Universität Regensburg sowie Vorsitzender der Monopolkommission, und den KI-Experten Holger Schmidt und Peter Buxmann ans Herz gelegt.

Microsoft, die Azure-Cloud und Security

Einmal mehr steht das Thema Security und Microsoft im Brennpunkt. Nach den Diskussionen um den gestohlenen Master Key – Microsofts hat gerade ein Playbook zum Umgang mit Token-Diebstahl in der Azure-Cloud veröffentlicht das Unternehmen dabei helfen soll, eine eigene Kompromittierung zu entdecken – wirft Amit Yoran, CEO der Sicherheitsfirma Tenable, Microsoft vor, “all ihre Kunden Risiken aussetzen, über die sie absichtlich im Unklaren gelassen werden”.

Tenable hat den Kommunikationsverlauf zu einer Schwachsteller in der Azure Cloud mit Microsoft zusammengefasst. Die Sicherheitsanfälligkeit wurde Redmond am 30. März gemeldet und von Microsoft am 3. April bestätigt. Drei Monate später erklärte Microsoft auf Tenable’s Anfrage, dass der Fehler behoben sei. Allerdings stellte sich heraus, dass der Fix unvollständig war, was Tenable dazu veranlasste, das Microsoft Security and Response Center zu kontaktieren. Schließlich kündigte Microsoft am 21. Juli einen weiteren Fix für den 28. September an. Unter anderem berichten heise und ZDNet.

SAP-Community: Streit um Cloud first und Wartungsgebühren

Hoch her geht es wieder einmal in der SAP Community. Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) äußert laut Computerwoche deutliche Enttäuschung über die jüngsten Schritte von SAP. Insbesondere der Fokus des Softwareanbieters auf Cloud-Lösungen hinterlässt bei treuen Kunden ein Gefühl, im Stich gelassen zu werden. Die jüngsten Äußerungen der SAP-Verantwortlichen deuten darauf hin, dass Innovationen künftig primär in der Cloud angeboten werden.

Die ohnehin angespannte Stimmung unter SAP-Kunden wird weiter angeheizt durch die Ankündigung, dass die Wartungsgebühren ab dem kommenden Jahr ansteigen sollen. Dieser Schritt verärgert zahlreiche Unternehmen, die bereits bestehende Systeme nutzen und nun mit höheren Kosten konfrontiert werden. Viele Kunden fühlen sich durch diese Maßnahmen von SAP vor den Kopf gestoßen und sorgen sich um die Auswirkungen auf ihre Geschäftsabläufe und Budgets.

Autor: Stefan Pfeiffer

... arbeitet in Communications bei Kyndyrl Deutschland, dem weltweit führenden Anbieter zum Management kritischer IT-Infrastrukturen. Seine journalistische Leidenschaft lebt der passionierte Storyteller auch in seinem privaten Blog StefanPfeiffer.Blog oder als Moderator von Liveformaten wie #9vor9 aus. Vor Kyndryl hat Pfeiffer in der IBM bei FileNet und der MIS AG gearbeitet.

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