News KW4-2023: Microsoft, Störung in der Cloud, KI und Metaverse sowie SAP (und die Cloud)

Der Ausfall der Microsoft-Cloud-Dienste in dieser Woche und
die Quartalsberichte vieler Tech-Konzerne haben die Nachrichtenlage dominiert. Wir betrachten besonders Microsoft und SAP.

Aufgrund der aktuellen Nachrichten und Ereignisse diese Woche doch wieder eine Ausgabe der CIOKurator.News: Der Ausfall der Microsoft-Cloud-Dienste und Quartalsberichte haben die Nachrichtenlage dominiert. Hier unser Blick in den Markt.

Globale Störung der Microsoft Cloud – Outlook und Teams nicht nutzbar

Das Oberthema Cloud hat am 25. Januar 2023 viele Microsoft-Anwenderinnen und Anwender betroffen. Es kam zu massiven Ausfällen von Microsoft Outlook und Microsoft Teams und langen Ladezeiten anderer Microsoft365-Apps, was die Arbeitsfähigkeit vieler Angestellter beeinflusst hat. Natürlich wurde – und das nicht nur in den sozialen Medien – die Frage nach der Zuverlässigkeit von Cloud-Diensten gestellt. Die FAZ greift das Thema Cloud-Dienste in Deutschland umfassend unter der Überschrift „Microsofts Cloud globale Störung: Ist die Cloud zu unzuverlässig?“ (leider hinter der Paywall) auf.

Diskussion über Cloud, MultiCloud, Hybrid Cloud und On Premises geht weiter

Das Ausmaß von Störungen wachse oft durch die Tatsache, dass wenige große Anbieter die Infrastruktur für den Betrieb von Cloud-Diensten dominierten. Hier stellt sich automatisch die Frage, ob man sich bei Cloud-Diensten nicht zu sehr von einem Anbieter abhängig machen sollte, sondern stattdessen eine Multicloud mit mehreren Providern nutzen oder gar eine hybride Cloud mit einigen Diensten im eigenen Rechenzentrum bevorzugen sollte. Beim konkreten Ausfall hätte das allerdings nichts geholfen, denn hier ist man – sofern die Exchange-Server nicht im eigenen Rechenzentrum laufen – auf die Microsoft Cloud angewiesen.

Fairerweise muss man jedoch die Frage stellen, ob es nicht auch bei im eigenen Rechenzentrum betriebenen Lösungen oder bei in Europa gehosteten Clouds zu Ausfällen kommt oder in der Vergangenheit gekommen ist. Ohne diesen (und andere Ausfälle von Hyperscalern) verharmlosen zu wollen – das sollte und darf nicht passieren: Trotz der massiven Störung wurde das Problem durch Microsoft in wenigen Stunden behoben. Jedoch ist mancher Kommentar, der die Zuverlässigkeit „der Cloud generell in Frage stellt, deutlich „over the top“.

„Microsoft setzt auf KI statt das Metaverse“

Zu Microsoft gab es aktuell – neben der Meldung zum Stellenabbau auch beim Redmonder Konzern – noch weitere bemerkenswerte Nachrichten. Scheinbar zieht man sich aus dem Geschäft rund um Augmented und Virtual Reality zurück und setzte voll auf Künstliche Intelligenz. Wir haben hier über den Einstieg bei OpenAI berichtet. In den Sparten, in denen es um Hololens* und andere AR/VR-Systeme geht, werden dagegen aktuell Stellen gestrichen. Die Mixed-Reality-Brille ist bei einem Test des US-Militärs wohl durchgefallen. heise online berichtet hier unter dem Titel „Vollbremsung und abbiegen: Microsoft setzt auf KI statt aufs Metaverse“.

SAP wächst in die Cloud- On Premises Umsätze sinken

In unseren News KW3-2023 haben wir Peter Färbinger, den Herausgeber von E-3 zitiert, der kommentiert, dass viele SAP-Kunden gerade in Europa On Premises bleiben wollen. Die aktuellen Quartalszahlen von SAP zeichnen jedoch im Wachstum ein anders Bild. Christof Kerkmann vom Handelsblatt berichtet mit der Zwischenüberschrift „Lizenzgeschäft wird zum Auslaufmodell“:

Damit ist dieses Geschäftsmodell, das aufgrund seiner Planbarkeit bei Investoren beliebt ist, für SAP mittlerweile eine maßgebliche Sparte. Dagegen wird der Verkauf von Softwarelizenzen immer mehr zum Auslaufmodell, er trug nur noch 2,1 Milliarden Euro bei, ein Minus von 37 Prozent.

Die Geschäftszahlen zeigen, dass SAP mit der Neuausrichtung vorankommt. Die Erlöse mit Cloudprodukten wuchsen 2022 nach einem ordentlichen Jahresabschluss um 33 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro, währungsbereinigt um 24 Prozent. Der Current Cloud Backlog, der vertraglich zugesicherte Erlöse für die nächsten zwölf Monate umfasst, legte um 27 Prozent auf zwölf Milliarden Euro zu.

SAP streicht Stellen, „gezielte“ Restrukturierung betrifft 3000 Mitarbeiter

Färbinger, der sehr nah an der SAP Anwendervereinigung DSAG ist, hört wohl vor allem deren Stimme. Die wirtschaftlichen Fakten scheinen eine andere Sprache zu sprechen.

Stellenstreichungen bei allen Tech-Giganten

Unterdessen gehen die Meldungen über Stellenstreichungen bei den Tech-Konzernen weiter. Nahezu jeder bekannte Hersteller hat dies angekündigt, jüngst jetzt IBM.


* Microsoft HoloLens ist eine Mixed-Reality-Brille [1][2], die dem Benutzer erlaubt [2], mit der Unterstützung durch ein Natural User Interface interaktive 3D-Inhalte in seiner Umgebung zu sehen und zu manipulieren [2].

Bild von efes auf Pixabay


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