Was „Service Integration and Management“(SIAM) leisten kann –und wie Sie die neue Schlüsselfunktion aufbauen

Multi-Sourcing ist für viele Unternehmen inzwischen eine Notwendigkeit. Doch mehrere IT-Dienstleister lassen sich nicht nebenbei steuern –jedenfalls nicht auf effiziente Weise. Eine SIAM-Funktion (Service Integration and Management) ist daher der neue Schlüssel zum Erfolg von IT-Organisationen.

In diesem Leitfaden lesen Sie, wie die SIAM-Funktion aufgebaut ist und welche Aufgaben sie übernimmt. Zudem lernen Sie die vier Etappen der SIAM-Roadmap kennen.

Inhalt:

  1. Ist-Zustand: Multi-Sourcing führt zu Multi-Schnittstellen
  2. Die Folgen: Überlastung, zunehmende Service-Probleme und Eskalation
  3. Gesucht: Ein strukturelles Konzept für die Multi-Provider-IT-Umgebung
  4. Die Lösung heißt SIAM: Service Integration and Management
  5. Die wichtigsten Aufgaben der SIAM-Funktion
  6. Projekt-Start: Am Anfang viele Fragen
  7. Arbeitsfelder und Arbeitspakete
  8. SIAM-Roadmap: In vier Etappen zur Service-Integration
  9. Die Ergebnisse der Etappen
  10. Fazit: Individuelle Anforderungen – individuelle Lösungen

1. Ist-Zustand: Multi-Sourcing führt zu Multi-Schnittstellen

Immer mehr Unternehmen setzen auf Multi-Sourcing: Outsourcing an mehrere IT-Serviceprovider. Dafür gibt es gute Gründe. Doch der Auftraggeber muss beim Multi-Sourcing verschiedene Dienstleister steuern und überwachen. Mit jedem neuen Provider steigt die Zahl der Schnittstellen – organisatorisch, technisch und prozessual.

Die Multi-Provider-Steuerung wird gegenwärtig zur Kernkompetenz in der IT. Jedoch haben viele Unternehmen daraus noch nicht den Schluss gezogen, die Aufgaben systematisch zu strukturieren und eine entsprechende Funktionsebene einzuziehen. Stattdessen wird improvisiert – mit negativen Folgen für die Leistungsfähigkeit der gesamten IT.

2. Die Folgen: Überlastung, zunehmende Service-Probleme und Eskalation

Die internen Fachleute, die die Steuerung der Dienstleister zusätzlich zu ihren anderen Aufgaben übernehmen, stoßen inzwischen in vielen Unternehmen an ihre Grenzen. Ihnen weitere Mitarbeiter zur Seite zu stellen, kostet viel Geld, löst aber das grundsätzliche Problem nicht. Denn es liegt nicht nur an der Menge der Aufgaben.

Solange die Komplexität nicht strukturell bewältigt wird, wächst die Belastung mit jeden neuen Provider weiter. Probleme mit den Services häufen sich. Die gesamte Organisation leidet. Mit zunehmendem Stress eskaliert die Situation. Die Dienstleister schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Die IT-Organisation des Auftraggebers droht mit Vertragsstrafen. Doch die Leistungen bleiben ungenügend.

3. Gesucht: Ein strukturelles Konzept für die Multi-Provider-IT-Umgebung

Die IT-Verantwortlichen müssen sich schließlich auf die Suche nach einer grundlegend neuen Lösung machen. Sie erkennen: Es braucht eine gut durchdachte Konzeption für die Multi-Provider-IT-Umgebung – die strukturierte Steuerungsfunktion durch Service-Integration ist ein Schlüssel für den Erfolg moderner IT-Organisationen.

Doch worauf kommt es bei der Service-Integrations-Funktion an? Und wie sieht der Weg zur Etablierung dieser neuen Kernfunktion aus?

4. Die Lösung heißt SIAM: Service Integration and Management

Unternehmen, die die Herausforderungen der Multi-Providersteuerung erkannt haben und sich ihnen stellen, setzen auf den Aufbau und die Stärkung einer SIAM-Funktion. SIAM steht für „Service Integration and Management“ und ist die Verbindung zwischen interner IT und den Dienstleistern.

Das Ergebnis ist ein Ökosystem mit drei Schichten:

  1. Die interne IT-Organisation deckt die Strategieebene ab: Dies umfasst beispielsweise Kundenmanagement, Serviceportfolio, Programmmanagement, Unternehmensarchitektur.

    Entscheidungshoheit, strategische Aufgaben sowie die Leitung und Kontrolle des Service-Integrators bleiben bei der internen IT.
  2. Der Service-Integrator deckt die Integrationsebene ab: Hierzu zählen unter anderem Lieferantenmanagement und -koordination, „Ende-zu-Ende“-Berichterstattung und kontinuierliche Verbesserung. Typischerweise fokussiert die SIAM-Funktion sich auf operative und ausgewählte taktische Service-Integration-Aufgaben.

    Die Service Integrator Rolle kann intern aufgebaut und ausgeführt oder an einen externen Service Provider vergeben werden. Auch Mischformen kommen vor.
  3. Mehrere Service Provider decken die Schicht der Leistungserbringung (Delivery) ab: Beispielsweise Anwendungsentwicklung und -support, Netzwerkdienste und Hosting.

5. Die wichtigsten Aufgaben der SIAM-Funktion

Je mehr IT-Service-Provider eingebunden werden, desto größer ist die Notwendigkeit, eine SIAM-Funktion aufzubauen und zu beherrschen. Ein Überblick über die Aufgaben der Funktion macht das deutlich:

  • Service-Provider operativ steuern
  • Qualität der gelieferten IT-Services transparent machen
  • Operative Governance-Meetings mit den Service-Providern leiten
  • Service-Provider in den Governance Meetings der internen IT vertreten
  • Bei Störungen im SIAM-System die schnellstmögliche Wiederherstellung koordinieren
  • Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Dienstleistern fördern
  • End-to-End-Services bereitstellen
  • Bestmögliche Wertschöpfung durch die Dienstleister sicherstellen

6. Projekt-Start: Am Anfang viele Fragen

Es ist wichtig, frühzeitig in der Konzeption den angemessenen Schnitt von Aufgaben und Verantwortlichkeiten zwischen interner IT, der SIAM-Funktion und den Service-Providern zu finden. Zu Beginn des Projektes gilt es daher, erst einmal eine Vielzahl von Fragen in den Raum zu stellen. Dadurch wird schnell klar, dass der Aufbau einer Service-Integrator-Funktion ein mehrdimensionales Unterfangen ist:

  • Welche Services von welchen Service-Providern sollen durch die Service-Integrations-Funktion gesteuert werden und wann und in welchem Umfang sollen sie Teil des SIAM-Projektes sein?
  • Wie sollen die Service-Management-Werkzeuge der internen IT-Organisation mit dem Werkzeug der IT-Service-Provider verbunden werden?
  • Welches Werkzeug nutzt die Service-Integrator-Funktion selbst?
  • Welche Service Management Tools sollen auf welche Art und Weise integriert werden?
  • Welche Informationen müssen innerhalb des Ökosystems übertragen werden, um die bestmögliche Steuerung zu ermöglichen?
  • Wie kann eine Kultur der Zusammenarbeit etabliert und die Organisation auf eine integrierte Servicebereitstellung ausrichtet werden?
  • Wie können die Service-Management-Prozesse der beteiligten Unternehmen jeweils als übergreifende Prozesse aufgesetzt und operationalisiert werden, damit Rollen und Verantwortlichkeiten klar zugewiesen sind?
  • Sollen operative SIAM-Aufgaben durch eine interne Funktion abgedeckt werden oder soll ein externer Service Integrator beauftragt werden?
  • Was ist bei den Service-Provider-Verträgen zu beachten?
  • Was ist das geeignete Governance-Modell (Zusammenarbeitsstruktur) für das Multi-Sourcing-Ökosystem?

Diesen Fragen müssen sich die IT-Organisationen stellen und festlegen, wie sie ihre Service Integration aufbauen wollen.  In jedem der Bereiche sind Vorgaben und Standards zu definieren. Werden all diese Dimensionen schon von Anfang an berücksichtigt und die entsprechenden Wissensträger eingebunden, hat das Projekt gut Aussichten auf Erfolg.

7. Arbeitsfelder und Arbeitspakete

Im Allgemeinen entstehen aus der Beschäftigung mit den oben genannten Fragen folgende Arbeitsfelder, die als Arbeitspakete aufgesetzt werden können:

  1. Service-Portfolio
  2. Provider-Verträge
  3. ITSM Tools & Integration
  4. End-to-End Service Management
  5. Organisations-Modell
  6. Governance-Modell
  7. Reporting & Dashboarding

8. SIAM-Roadmap: In vier Etappen zur Service-Integration

In dem sehr empfehlenswerten Buch „SIAM Foundation Body of Knowledge“ beschreiben die Autorinnen und Autoren die typischen vier Etappen bei der Einführung der SIAM-Funktion.

  1. Untersuchung und Strategie (Discovery & Strategy)
    Initiierung des SIAM Transformationsprojekts, Formulierung der Schlüsselstrategien unter der Berücksichtigung der Ist-Situation
  2. Planung und Entwicklung (Plan & Build)
    Design für SIAM vervollständigt und die Planung für die Transformation
  3. Implementieren (Implement)
    Übergang vom aktuellen „as-is“-Zustand zum „to-be“-SIAM-Modell
  4. Betrieb und Anpassung (Run & Improve)
    Betrieb des SIAM-Modells, tägliche Servicebereitstellung, Prozesse, Teams und Tools sowie kontinuierliche Verbesserung

Die Etappen sind iterativ: Beispielsweise stehen die Ergebnisse der ersten Etappe in Etappe 2 auf dem Prüfstand und können auf Basis der Erkenntnisse dieser Etappe angepasst werden.

9. Die Ergebnisse der Etappen

Vertiefen wir die oben vorgestellten Schritte. Welche Ergebnisse sollten in den einzelnen Etappen mindestens erzielt werden?

  1. Untersuchung und Strategie (Discovery & Strategy)
    • SIAM-Projekt ist aufgesetzt
    • Strategische Ziele sind definiert
    • Governance-Anforderungen und übergeordnetes SIAM-Governance-Framework sind beschrieben
    • Prinzipien und Richtlinien für Rollen und Verantwortlichkeiten sind definiert
    • Karte bestehender IT-Services und Service-Provider liegt vor
    • Aktueller Reife- und Leistungsgrad ist geklärt
    • SIAM-Strategie ist aufgeschrieben
    • Ein erster Entwurf des SIAM-Modells liegt vor
  2. Planung und Entwicklung (Plan & Build)
    • Vollständiges Design des SIAM-Modells ist erstellt – es umfasst:
      1. Services, Service-Gruppen und Service-Provider („Service-Modell“)
      2. Ausgewählte SIAM-Struktur
      3. Prozessmodelle
      4. Rollen und Verantwortlichkeiten
      5. Governance-Modell
      6. Performancemanagement und Reporting Struktur
      7. Kooperationsmodell
      8. Werkzeugstrategie
      9. Kontinuierlicher Verbesserungsrahmen
    • Organisatorische Change-Management-Aktivitäten sind definiert
    • Service-Provider für die Service-Integrator-Funktion ist ausgewählt (oder interne Mitarbeitende sind dafür abgestellt)
    • Weitere Service Provider sind ausgewählt
  3. Implementieren (Implement)
    • Das neue operative SIAM-Modell steht und wird durch entsprechende Verträge und Vereinbarungen unterstützt.
  4. Betrieb und Anpassung (Run & Improve)
    • Die SIAM-Funktion erfüllt ihre oben beschriebenen Aufgaben. Der laufende Betrieb des bringt Berichte, Servicedaten und Prozessdaten hervor. Die Informationen werden zur Weiterentwicklung und kontinuierlichen Verbesserung verwendet.

10. Fazit: Individuelle Anforderungen – individuelle Lösungen

Die Anforderungen – und die Möglichkeiten – der Unternehmen unterscheiden sich stark. Daher gibt es für den systematischen Aufbau eines Multi-Sourcing-Ökosystems mit Service-Integrations-Funktion keine „One-Size-Fits-All“-Lösung.

So entscheiden sich manche Unternehmen die Service-Integration als neue Schlüsselfunktion und Kernkompetenz intern aufzubauen. Andere verzichten darauf. Entweder, weil ihnen die Kapazitäten fehlen und sie aufgrund des Fachkräftemangels auch keine Möglichkeit sehen, das zu ändern. Oder, weil die interne IT grundsätzlich das maximale Set an operationalen Aufgaben vergeben und nur als höchste Entscheidungsinstanz involviert werden will.

Jedes Unternehmen muss den für sich passenden Ansatz finden. Entscheidend ist, überhaupt zu dem Schluss zu kommen, dass die Service-Integration systematisch aufgesetzt werden muss, um dauerhaft zufriedenstellende IT-Leistungen von den Providern zu erhalten.

Sie fragen sich, ob es auch für Sie Zeit ist, eine SIAM-Funktion aufzubauen? Nehmen Sie Kontakt zu den Autoren auf.

Frank Deleiter und Jens Wegener, Strategieberater bei Kyndryl Deutschland

Frank Deleiter

Frank Deleiter ist Strategieberater bei Kyndryl Deutschland.

Jens Wegener

Jens Wegener ist Strategieberater bei Knydryl Deutschland.

“Eine Führungskraft ist ein Mensch, der dem Team Mehrwert liefert”: Interview mit Maren Fähndrich zum Weltfrauentag 2022

Maren Fähndrich ist Geschäftsführerin der Kyndryl Deutschland Business & Technology Services (B&TS). Ein Interview anlässlich des Weltfrauentags.

CIO-Kurator Redaktion: Maren, wie bist du in deine heutige Position gelangt – und macht dir die Arbeit als weibliche Führungskraft in der männlich geprägten IT-Branche eigentlich Spaß? 

Maren Fähndrich: Wenn mir die Arbeit keinen Spaß machen würde, hätte ich reichlich Gelegenheit gehabt, etwas anderes zu machen: Ich bin schon seit 23 Jahren im Unternehmen und mit dem Spin-Off von IBM 2021 zu Kyndryl gegangen. Im Konzern habe ich mich über verschiedene Aufgaben in Fach-, Projekt- und Führungs-Rollen zu meiner heutigen Position entwickelt. Jetzt bin ich nicht nur Geschäftsführerin der Kyndryl Deutschland Business & Technology Services, sondern auch Führungskraft im Bereich IT-Architektur. 

Was motiviert dich an jedem neuen Tag? 

Abwechslung und vor allem das Zusammenarbeiten mit den Menschen. Jeden Tag stehen die verschiedensten Aufgaben und Themen an: Gespräche mit Kunden über Projekte mit strategischen Ausrichtungen, Entwicklungsgespräche mit Mitarbeitenden, Interviews, um offene Stellen zu besetzen. Die vielen unterschiedlichen Handlungsfelder und der Kontakt mit vielen verschiedenen Menschen machen den Job aus meiner Sicht so spannend. Jeder Tag ist anders und bringt neue Begegnungen. 

Was macht einen guten Führungsstil aus? 

In der IT-Landschaft befinden wir uns in einem permanenten Veränderungsprozess. Die sich stetig wandelnden Märkte sind die Herausforderung, der wir als Kyndryl gerecht werden wollen. 

Die Reorganisation des Unternehmens nach dem Spin-Off ist geprägt durch Schaffung schlankerer Strukturen und Optimierung der Prozesse. Die Bearbeitung von Aufgaben verändert sich: Sie werden immer mehr zu Aufträgen, die die Mitarbeiter eigenständig und in Kommunikation mit anderen Unternehmensbereichen erledigen.  

Vor diesem Hintergrund gewinnen in der Führung Kompetenzen wie Change Management, Kommunikationsfähigkeit, Coaching, Mitarbeitermotivation und -bindung immer mehr an Bedeutung. Untersuchungen belegen, dass dieser Mix an Kompetenzen häufiger im Führungsverhalten von Frauen zu beobachten ist. 

Welche Soft Skills sollte eine Führungskraft in einer technischen Branche mitbringen? 

Erstens die Freude am Lernen und der Wille, jeden Tag etwas Neues dazu zu lernen. Dazu zählt auch, aus Erfahrungen zu lernen und die gewonnenen Erkenntnisse in der nächsten Situation umzusetzen und einzusetzen. 

Und wichtig: Lernen ist immer beidseitig, jeder lernt von jedem, zum Beispiel jüngere Menschen von älteren und andersherum. Gemeinsam und voneinander zu lernen ist ein unglaublicher Beschleuniger, darum ist es so wichtig in der schnell bewegenden technischen Welt. 

Das zweite Element ist die Begeisterung für die Rolle der Führungskraft – und damit die Begeisterung für Menschen. Nicht nur selbst begeistert zu sein, sondern auch andere begeistern zu können: Diese Fähigkeit ist essenziell. Sei es im eigenen Team, also in der Motivation der Mitarbeitenden. In der eigenen Organisation – da geht es um das Betriebsklima. Außerdem zählt die Fähigkeit dazu, Menschen außerhalb des Unternehmens zu begeistern. 

Was machst du als weibliche IT-Führungskraft anders? 

Es wird mir sehr oft gesagt, dass ich anders bin. Mein persönliches Motto ist: Eine Führungskraft ist nicht jemand, der über anderen steht und Arbeitsanweisungen erteilt und andere beurteilt. Vielmehr ist eine Führungskraft ein Mensch, der mit dem Team arbeitet, dem Team Mehrwert liefert und einen wichtigen Dienst am Team leistet. 

Eine Führungskraft muss das Individuum und das Team in die Lage versetzen, das bestmögliche, das in jedem und jeder Einzelnen steckt, zutage zu fördern. Ich bin immer wieder extrem begeistert, wenn wir das in den Projekten verankern und damit eine hohe Motivation und ein gutes Betriebsklima schaffen. 

Dein letztes Wow-Erlebnis: Wann war das? 

Das kann ich ganz klar sagen: Zu Beginn des Jahres 2022 habe ich für alle Mitarbeitenden, die direkt an mich berichten, gemeinsam mit einem bekannten Business Coach individuelle Videobotschaften aufgenommen, so genannte „Neujahrsimpulse“. Ich wollte ihnen Wertschätzung zeigen und Inspiration und Denkanstöße geben sowie auf ihre spezifischen Fragen eingehen. Dafür habe ich zuvor die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gebeten, mir Fragen zu Herausforderungen zu schicken, die sie ganz aktuell in ihrem beruflichen Alltag umtreiben, wo sie Unterstützung benötigen könnten. Der Business Coach hat diese Fragen dann in Videoform beantwortet. An diesem Projekt habe ich sehr deutlich gespürt, wie intensiv sich jeder und jede mit der Verantwortung seiner Position auseinandersetzt. Das hat mich stark beeindruckt. Und es war für mich auch ein Aha-Effekt dahingehend, dass die Herangehensweise bei Männern anders war als bei Frauen. 

Und was auch toll war: Die Offenheit und das Vertrauen zwischen den Mitarbeitenden und mir als Führungskraft haben diese Aktion erst möglich gemacht. Wenn man als Führungskraft dort angekommen ist, dann macht Führen Spaß! 

Was möchtest du Frauen mitgeben, die eine Laufbahn in der IT einschlagen wollen? 

Frauen, traut euch! Und nehmt die Chance einer Ausbildung in den MINT-Berufen wahr. 

Frauen bringen mehr Vielfalt ins Unternehme und, auf die Führungsebenen. Sie tragen damit zu einer ausgewogenen Unternehmenskultur bei, die nachweislich für den Erfolg des Unternehmens wichtig ist. 

Ich bin fest davon überzeugt, wenn wir Frauen die Chance geben, dann beweisen sie sich!

Maren Fähndrich

Maren ist Geschäftsführerin Kyndryl Deutschland B&TS GmbH und leitet in dieser Funktion ein Team von Architekten. In Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeitern ist die Erbringung professioneller Dienstleistungen mit einem starken Fokus auf Qualität, Kundenzufriedenheit und Kosteneffizienz das primäre Ziel. Aufgrund ihrer breiten IT-Kompetenz und ihrer vorbildlichen Zusammenarbeit  genießt sie hohe Reputation und ausgeprägte Sichtbarkeit bei Führungskollegen, Mitarbeitern und Liefergemeinschaften.

Sind kritische IT-Infrastrukturen gegen Cyberangriffe gewappnet? Was können wir noch tun? Interview mit Dominik Bredel

Die Gefahr der Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen treibt IT-Fachleute weltweit um – aktuell stärker denn je. Gerade erst war Log4j das alles beherrschende Thema. Jetzt warnen Behörden und Sicherheitsfachleute – auch hierzulande – vor zerstörerischen Malware-Angriffen auf IT-Systeme im Zuge der Ukraine-Krise. Am schlimmsten wären die Folgen bei Organisationen, die kritische Infrastrukturen betreiben. Also zum Beispiel Behörden und Krankenhäuser, aber auch Banken und Energieversorger. 

In dieser Ausgabe des regelmäßigen Kyndryl Security Talks teilt Dominik Bredel, Security-Experte bei Kyndryl in Deutschland, seine Einschätzung der aktuellen Lage. Er sagt, wie weit die Betreiber kritischer Infrastrukturen mit der Umsetzung der aktuell geltenden Sicherheitsvorschriften sind. Und er nennt drei Maßnahmen, mit denen Organisationen sich gegen Cyberangriffe schützen oder deren Folgen mildern können. 

Im Mittelpunkt von Dominik Bredels Arbeit steht die Business Continuity seiner Kunden und die ständige Anpassung an neue Sicherheitsbedrohungen und regulatorische Standards durch ganzheitliche Cybersecurity-Systeme mit präventiven und reaktiven Maßnahmen. Der Kyndryl-Experte betont, dass 80 Prozent der erfolgreichen Angriffe nach wie vor durch Fehlverhalten der End-User ermöglicht werden. Hier sieht er einen wichtigen Ansatzpunkt für den Schutz der IT-Infrastrukturen. Dabei müssten alle Mitarbeitenden mitgenommen werden:

„Das simple, oft unterschätzte Thema Endanwender muss wieder in den Vordergrund rücken.“ 

Dominik Bredel, Security-Experte Kyndryl

Der Cyberraum ist zum Ort der erweiterten Kriegsführung geworden 

Auch die Sicherheitsbehörden haben aufgerüstet. Grundsätzlich ist Dominik Bredel der Meinung, dass die aktuellen Vorschriften für Betreiber kritischer Infrastrukturen in die richtige Richtung gehen. Allerdings findet nach seiner Erfahrung die Umsetzung oft verzögert statt, da Security-Projekte meist kostenintensiv, komplex und nicht leicht zu realisieren sind. 

Diese Maßnahmen empfiehlt der Experte von Kyndryl gegen Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen: 

  1. Antizipieren: Nicht abwarten und schauen was passiert, sondern proaktiv handeln. Dazu gehören die Analyse von Anomalien im Netzwerk und Threat Hunting, zum Beispiel Suche nach Impossible Travel (ein Nutzer an zwei Orten eingeloggt), und vieles mehr. 
  1. Schützen: Sicherstellen, dass vorhandene Security-Maßnahmen korrekt funktionieren und korrekt konfiguriert sind. Dies umfasst Backup und Recovery, die Kopie des Active Directories sowie aktuelle Patches. 
  1. Standhalten:  Klarheit schaffen, was im Falle eines Cyberangriffs zu tun ist. Wann war die letzte Übung und Simulation? Wissen die Mitarbeitenden, wie sie einen Angriff melden? Kennen die relevanten Personen die Cybersecurity Playbooks? 

„Durch den Betrieb kritischer Infrastrukturen bringt Kyndryl jahrzehntelange Erfahrung mit, wie auf Angriffe und Bedrohungen zu reagieren ist. Auch in einer dynamischen Bedrohungslage gibt es bewährte Methoden, um neue Risiken zu antizipieren.“ 

Dominik Bredel, Security-Experte Kyndryl Deutschland

Wie Kyndryl die IT-Transformation sicherer macht und beschleunigt

Kyndryl ist mit rund 90.000 Mitarbeitenden weltweit gestartet. Ihre Expertise ist das wertvollste Asset des IBM-Spin-offs. Sie liegt zum einen im Betrieb von IT-Infrastrukturen. Zum anderen fokussieren sich IT Management Berater und Enterprise Architekten auf die Beratung zur Modernisierung und zum Aufbau neuer IT-Betriebsmodelle. Mit den Kyndryl Advisory & Implementation Services (A&IS) unterstützen sie Unternehmen bei der Transformation ihrer IT. 

Stefan Pfeiffer spricht mit Benedikt Ernst, dem Leiter IT Strategie und Transformation innerhalb von A&IS, darüber, warum es so wichtig ist, nicht bei der Beratung stehenzubleiben – sondern mit den Kunden in die Umsetzung zu gehen. Und warum alle A&IS-Projekte von Kyndryls Expertise im Infrastruktur-Betrieb profitieren. 

„Hören wir bei der Beratung auf? – Nein! Wir sind nicht nur Berater, sondern auch Umsetzer – und bringen die Erfahrung aus dem Infrastruktur-Betrieb mit.“

Benedikt Ernst, Leiter IT-Strategie und Transformation bei Kyndryl A&IS

Kyndryl berät seine Kunden zu Strategie, Prozess, Technologie und Organisation. Die Expertise aus dem Infrastruktur-Betrieb fließt in die Beratung ein – bewährte Methoden geben Sicherheit und beschleunigen den Prozess. Es folgt die Umsetzung: Kyndryl begleitet den Kunden mit seinem Know-how, bis die Transformation erfolgreich abgeschlossen ist.

Benedikt Ernst nennt das „übersetzen und umsetzen“. Im ersten Schritt gilt es das Geschäftsmodell und die heutigen und künftigen Anforderungen des Kunden zu verstehen. Diese Anforderungen werden übersetzt in IT-Strategie, -Architektur und -Prozesse – und in einen Weg der Transformation: die gemeinsame Umsetzung.

„Man muss verstehen: Was muss das Unternehmen betreiben, was braucht es für einen stabilen und sicheren Geschäftsbetrieb? Und das muss alles vorab definiert, erprobt und getestet sein.“

Benedikt Ernst, Leiter IT-Strategie und Transformation bei Kyndryl A&IS

In dem gesamten Prozess kommen die tiefgehende Expertise der Kyndryl-Experten zur Anwendung: Strategieberatung, App, Data & AI, Anwendungsmigration, Security & Resiliency, Netzwerk, Hybrid IT und mehr. Benedikt Ernst, „Berater aus Leidenschaft“, illustriert den Prozess mit zwei Beispielen aus der Arbeit mit den Kyndryl-Kunden B. Braun und Universitätsmedizin Mainz.

Und er gibt Auskunft über die wichtigsten Fragen, die viele Kunden – aller Branchen und Größen – umtreiben:

  1. Wie kann die IT-Strategie umgesetzt werden? Wie können wir die nötigen Skills aufbauen?
  2. Wie schaffen wir den Move in die Cloud und die Zentralisierung unserer IT?
  3. Welche IT-Komponenten haben wir eigentlich und wie sind die wechselseitigen Abhängigkeiten?

Weitere Gespräche mit Expertinnen und Experten aus dem Kyndryl Consulting-Bereich finden Sie hier und hier.

Partnerschaft von Microsoft und Kyndryl: Der Blick über den Tellerrand

Am 12. November 2021 gaben Kyndryl und Microsoft den Ausbau ihrer globalen, strategischen Partnerschaft bekannt. Es geht bei dieser Partnerschaft vor allem um Microsoft Azure, Cloud-Dienstleistungen und darum, Unternehmen in die Microsoft Cloud zu bringen. Was bedeutet die Partnerschaft für Unternehmen in Deutschland? Was erhoffen sich Microsoft und Kyndryl davon und was bringen die beiden Unternehmen in die Partnerschaft ein? Stefan Pfeiffer spricht mit dem Analysten Axel Oppermann darüber, wo die Vorteile dieser Partnerschaft liegen. Axel Oppermann liefert als erfahrener IT-Marktanalyst und Microsoft-Experte eine unabhängige Sicht auf diese Ankündigung.

„Viele Unternehmen haben erkannt, dass Innovationen nur möglich sind, wenn entsprechende Infrastrukturen vorhanden sind.“

Axel Oppermann, IT-Analyst

Microsoft-Kunden erhalten durch diese Partnerschaft einen neuen Beratungs- und Integrationspartner, der ihnen dabei hilft, entsprechende Produkte und Dienstleistungen zu integrieren. Viele Unternehmen in Deutschland stehen derzeit vor einer Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur und dabei steht das Thema Konsolidierung und damit zusammenhängend eine innovative Cloud-Strategie auf dem Plan. Dabei gebe es laut Oppermann Studien, die zeigen, dass über 30 Prozent der Cloud-Projekte nicht die erhofften Ergebnisse bringen.

Dabei sind Partner und Dienstleister vor allem wichtig, die richtige Balance zwischen Cloud- und On Premise-Lösungen sowie die richtige Strategie zu finden. Dabei brauche es Dienstleister, die nicht nur die Microsoft-Brille aufhaben, sondern einen ganzheitlichen Blick liefern. Dies gelte auch im Sinne einer internationalen Abdeckung, wie Kyndryl sie liefert. Dies ist nicht nur für die großen Unternehmen, sondern auch für den gehobenen Mittelstand interessant und da fülle Kyndryl eine Lücke, die es derzeit im Partner-Netzwerk von Microsoft in Deutschland noch gibt.

Eine Partnerschaft, die allen Beteiligten dient

Neben des Nutzens dieser Partnerschaft für die Kunden geht Axel Oppermann im Gespräch mit Stefan Pfeiffer noch darauf ein, welche Vorteile die Ankündigung für Microsoft und Kyndryl selbst bedeutet.

„Es fehlen derzeit Partner, die die Strategie von Microsoft schnell in den Markt bringen und den ganzheitlichen Blick mitbringen.“

Axel Oppermann, IT-Analyst

Partner wie Kyndryl bringen auch Kunden mit, die bisher keinen Fokus auf Microsoft-Produkte gelegt haben. Diesen kann man nun Microsoft-gestützte ganzheitliche Systeme anbieten. Das gleiche gilt auch für Kyndryl, die ihren Kundenstamm ebenfalls erweitern können. Der Ausbau von Multi-Cloud- oder Hybrid-Cloud-Systemen, Anwendungs-Modernisierungen oder Security-Anforderungen können so effektiver umgesetzt und optimiert werden. Die ganzheitliche und gemeinsame Beratung vor Ort und individuell wird für die nun gemeinsamen Kunden möglich gemacht.

Kurz zusammengefasst:

„Diese Ankündigung zeigt mal wieder, wie wichtig Partnerschaften und Ökosysteme in der IT-Industrie sind.“

Axel Oppermann, IT-Analyst

Kyndryls im Wald: 90.000 Bäume für das Klima

Ein einzelner Baum macht noch keinen Wald. Wie sieht es aber mit 90.000 Bäumen aus? Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kyndryl schaffen bleibende Werte – im Business, aber auch mit dem Spaten in der Hand. Um zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit ganz konkret etwas beizutragen, pflanzen die „Kyndryls“ Bäume: Und zwar einen Baum für jeden Mitarbeiter. Generell haben Nachhaltigkeit und Verantwortung gegenüber dem Klima in dem noch jungen Unternehmen einen sehr hohen Stellenwert, und Kyndryl erarbeitet zu diesen Themen konkrete Richtlinien, um hohe Standards in diesen Bereichen zu setzen und diese zu erfüllen.

Kyndryl übernimmt Verantwortung

Beim Bäume-Projekt arbeitet Kyndryl mit der Life Terra Foundation und One Tree Planted zusammen. Diese beiden Organisationen haben das Ziel, durch Wiederaufforstung den weltweiten Klima-Herausforderungen aktiv zu begegnen –und Kyndryl möchte bei diesem Ziel aktiv unterstützen. Ein einzelner Baum macht vielleicht noch keinen Wald –aber jeder Baum trägt einen wichtigen kleinen Teil bei. Und je mehr die knapp 90.000 Bäume, die nun weltweit gepflanzt werden, wachsen, desto größer werden auch die positiven Auswirkungen dieses Projekts.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kyndryl unterstützen aktiv bei der Wiederaufforstung

1.000 Bäume werden für die deutschen Mitarbeiter von Kyndryl insgesamt im Erbacher Wald gepflanzt. Und dies hat nicht nur Symbolcharakter, sondern der Ort wurde nach ökologischen Gesichtspunkten ausgewählt: An dieser Stelle wurden viele Fichten durch den Borkenkäfer zerstört. Hier werden auch nicht irgendwelche Bäume gepflanzt, sondern ganz bewusst Buchen. Diese Bäume werden bis zu 250 Jahre alt und binden somit CO2 besonders langfristig und nachhaltig und versorgen ca. 10 Menschen pro Tag mit Sauerstoff.

Knydryl macht den ersten Spatenstich

Die Spatenstiche sind gemacht: Am 18. November kamen Vertreter von Kyndryl und der Life Terra Foundation im Erbacher Wald zusammen und starteten mit einem Spatenstich die langfristig angelegte Aktion. Die ersten Bäume wurden unter der Aufsicht von Forstamtsleiter Jost Arnold gepflanzt. Sven Kallen, Gründer der Life Terra Foundation, ist zu diesem besonderen Anlass extra aus den Niederlanden angereist. Markus Koerner, Präsident von Kyndryl Deutschland, erläuterte in einer Ansprache, wie wichtig dieser Beitrag zur Nachhaltigkeit für ihn persönlich und das ganze Unternehmen sei. Und er zog einen sehr passenden Vergleich zwischen der von Kyndryl gestellten unternehmenskritischen Infrastruktur für Partner rund um den Globus und dem Wald als überlebenskritische Infrastruktur für die Welt. Unternehmen haben eine Verantwortung gegenüber der Welt und den kommenden Generationen, und Kyndryl sei sich dieser vollständig bewusst, erläuterte Markus Koerner.

Und die Mitarbeiter von Kyndryl erfuhren einiges über Wälder und Aufforstung. Es gibt definitiv auch in Zukunft einen hohen Bedarf an Aufforstungsprogrammen in ganz Deutschland. Kyndryls besonderer Dank gilt Forstamtsleiter Jost Arnold und seinen Kollegen, natürlich auch den Teammitgliedern von der Life Terra Foundation und One Tree Planted. Und je mehr Unternehmen sich an solchen wertvollen Aktionen beteiligen, desto mehr gilt: Viele einzelne Bäume machen einen Unterschied.

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