Kritische Infrastrukturen stehen 2022 im Fokus – und werden dort bleiben

Kritische Infrastrukturen sind in den vergangenen Wochen und Monaten erstmals in den Fokus der allgemeinen Öffentlichkeit gerückt. Aktuell wird heftig diskutiert, wie wir beispielsweise personell den Betrieb in Krankenhäusern aufrecht erhalten können, falls sich immer mehr Angestellte von Kliniken infizieren. Muss die Quarantänezeit eventuell reduziert werden? Wir alle erinnern uns noch an die Flutkatastrophe an der Ahr und was der Ausfall kritischer Infrastrukturen bedeuten kann. An diesen Beispielen wird gerade einer breiteren Öffentlichkeit deutlich, was kritische Infrastruktur bedeutet – und welche Folgen dort fehlendes Personal bewirken könnte.

Diese Frage stellt sich natürlich für alle Bereiche, die zur kritischen Infrastruktur beitragen, von Polizei bis zur Abfallentsorgung. Die Frage stabiler, resilienter Lieferketten ist eine andere Frage, die in den vergangenen Monaten in den Blickpunkt gerückt ist und die uns weiter beschäftigen wird. Das mag in Deutschland mit der Frage fehlenden Toilettenpapiers begonnen haben, geht aber unterdessen deutlich darüber hinaus. Fehlende Chips betreffen beispielsweise die Automobilindustrie – und das gerät natürlich im Autoland Deutschland damit auch ins allgemeine Bewusstsein.

Kritische Infrastrukturen – Alarmstufe Rot durch Log4j

Doch auch andere Ereignisse zahlen auf das Konto mehr Sensibilität für kritische Infrastrukturen ein. Ein Wendepunkt ist dabei die Log4j-Sicherheitslücke, die Ende 2021 bekannt wurde und nach Einschätzung vieler wohl „größte Schwachstelle in der Geschichte des modernen Computing„. Sicherheitslücken und Cyber-Attacken gab es schon lange Zeit vorher. Das reicht von den aktuellen Patches, die schon seit Jahren von IT-Abteilungen dringend eingespielt werden sollen, bis zu gezielten Angriffen, in denen Unternehmen oder auch Verwaltungen lahm gelegt werden.

Und es ist kein Problem, das erst 2021 aufgetreten ist. Man schaue sich nur einmal die Liste der Bedrohungen auf heise Security oder anderen entsprechenden Seiten an. Da kann man nur damit beginnen, zu weinen, frei nach WannaCry von 2017. Und wir können leicht noch weiter in die Vergangenheit zurück gehen. Kritische Infrastrukturen wurden und werden schon lange bedroht, durch Log4j könnte aber endlich ein neues Bewusstsein für Cyber Security entstehen. Und vielleicht denkt man endlich darüber nach, wie man solchen Bedrohungen neben den bekannten und bewährten Hausmitteln – spiele immer den neuesten Patch ein und so weiter – begegnen will.

Machen neue Modelle Sinn, in denen Unternehmen gemeinsam SWAT-Teams für Cyber Security oder SOCs (Security Operation Centers) aufstellen? Können gar IT Security-Experten, Verwaltung und Unternehmen in solchen Öffentlich-Privat-Experten-Konstellationen zusammen arbeiten, statt alleine den Security-Bedrohungen hinterher zu laufen? Die Fragen müssen endlich gestellt und durchdacht werden – im Sinne des Betriebs der kritischen Infrastrukturen.

Wie robust und stabil betreibe ich meine kritischen IT-Infrastrukturen?

Doch die Frage geht über das Thema Cyber Security hinaus. Generell müssen sich Unternehmen Gedanken machen, wie sie ihre IT-Infrastruktur robust, zuverlässig, resilient aufstellen – und was sie dafür bereit sind zu investieren. Ist mir als Unternehmen mein Betrieb so wichtig, dass ich aktive, kritische Anwendungen in zwei oder gar drei zeitlichen Regionen betreibe? Ist ein schnelles und vollautomatisches regionales Failover eine Option ?

Welche Rolle soll das eigene Rechenzentrum spielen, welche Anwendungen laufen dort, wie gewährleiste ich dort Ausfallsicherheit? Welche Mixtur an Multi-Cloud und Private Cloud und On Premise setze ich als Unternehmen ein? All das kostet natürlich auch entsprechend Geld und für diese Investitionen muss das Bewusstsein existieren, inklusive einer Risikobewertung.

Jenseits dieser eher an akuten Krisen orientierten Überlegungen stellt sich auch die Frage, wie Lösungen konzipiert und entwickelt werden. Baut man seine Anwendungen so, dass sie von der Cloud eines Hyberscalers in die Cloud eines anderen Hyperscalers oder gar die Private Cloud verschoben werden können, um Abhängigkeiten zu vermeiden? Auch das sind Überlegungen, die rund um die eigene kritische IT-Infrastruktur angestellt werden müssen.

CIO: Was mache ich selbst mit meinen Leuten? Wo hole ich externe Experten an Bord?

All diese Aspekte machen hoffentlich deutlich, dass das Thema kritische Infrastrukturen auf die Tagesordnung gehört. Natürlich müssen sich CIOs und IT-Abteilungen dem Aspekt IT-Infrastrukturen widmen. Man kann es sich einfach nicht mehr leisten, nicht hochprofessionell und schnell zu agieren. Der neueste Patch muss angesichts von Log4j und vergleichbaren Bedrohungen umgehend eingespielt werden. Dafür müssen die Ressourcen zur Verfügung stehen oder aber die entsprechenden Services müssen an externe Dienstleister vergeben werden. CIOs werden sich noch mehr fragen müssen, welche Aufgaben sie im Hause erledigen und wo sie sich – auch aufgrund des Mangels an IT-Spezialistinnen und -Spezialisten – externe Expertise zukaufen oder den Betrieb bestimmter Infrastrukturen outsourcen.

Stefan Pfeiffer

… arbeitet in Communications bei Kyndryl Deutschland, dem weltweit führenden Anbieter zum Management kritischer IT-Infrastruktur. Den gelernten Journalisten hat seine Leidenschaft für das Schreiben, Beobachten, Kommentieren und den gepflegten Diskurs nie verlassen. Diese Passion lebt er u.a. in seinem privaten Blog StefanPfeiffer.Blog oder auch als Moderator von Liveformaten wie #9vor9 – Die Digitalthemen der Woche und Podcasts aus. Digitalisierung in Deutschland, die digitale Transformation in der Gesellschaft, in Unternehmen und Verwaltung oder die Zusammenarbeit am modernen Arbeitsplatz sind Themen, die ihn leidenschaftlich bewegen.
Vor Kyndryl hat Pfeiffer in der IBM im Marketing in unterschiedlichen internationalen Rollen gearbeitet. Seine weiteren beruflichen Stationen waren FileNet und die MIS AG. Auf Twitter ist er als @DigitalNaiv „erreichbar“. 

Drei Beispiele zeigen: Unsere Unternehmens-IT ist sensibel und wir müssen handeln

Der Jahreswechsel ist die Zeit der Reflexion, auch in Sachen Unternehmens-IT. Und obwohl ich bewusst beruflich eine Auszeit genommen habe, haben mich doch einige Ereignisse, Trends und Nachrichten beschäftigt. Im Dezember war es die durch Log4j verursachte Sicherheitslücke, die noch dramatische Folgen haben kann, denn wir wissen nicht, in welchen Systemen derzeit unbemerkt Trojaner schlummern. Die Bedrohung für die Unternehmens-IT durch Log4j und damit verbundene Erpressungsversuche sind also bei weitem nicht vorbei und Unternehmen sollten sich weiterhin die Ratschläge von Domink Bredel zu Herzen nehmen (und zur Sicherheit immer noch ein Backup vor dem 1. Dezember 2021 vorhalten).

An Log4j ist nicht Open Source schuld

Diese Lücke wurde auch benutzt, um gegen Open-Source-Lösungen zu argumentieren und denen das Gerüchle anzuheften, diese seien nicht so sicher. Dabei sollte man doch wissen: Es gab und gibt genug Sicherheitslücken in proprietärer, geschlossener Software. Ist der Code offen, können zumindest theoretisch mehr Entwickler hinein schauen und Fehler beseitigen. Klar wurde durch Log4j natürlich, dass auch Open-Source-Lösungen nicht fehlerfrei sind und auch nicht sein werden. Ist dann entsprechender Code weit verbreitet wie im Falle Log4j, kann es eben entsprechende Auswirkungen haben, die in der Regel hoffentlich nicht so dramatisch sein werden.

Dass Software-Fehler leider- ich muss es so schreiben – zum traurigen IT-Alltag und damit zu unserer aller Alltag gehören, hat dann einmal wieder der Fehler in Microsoft Exchange zum Jahreswechsel demonstriert. Y2K22-Bug stoppt Exchange-Mailzustellung: Antimalware-Engine stolpert über 2022, titelt heise online. Einige Versionen des Exchange-Servers (2016 und 2019) lieferten zu Beginn des Jahres die E-Mails nicht aus, da ein falsches Datumsformat im integrierten Schadsoftware-Scanner nicht verarbeitet werden konnte. Der Fehler ist behoben, jedoch haben manche Server noch Schluckauf und es wird eine Weile dauern, bis sie alle E-Mails verdaut, sprich verschickt haben werden. Einmal mehr ein Indiz dafür, dass Systeme anfällig sind und wir von ihnen abhängen.

Ausfall von AWS legt nicht nur Disney+ und Netflix lahm

Gar nicht so sehr auf dem Radar hatte ich den Ausfall der Amazon Web Services Anfang Dezember 2021, von dem viele Unternehmen an der Ostküste der USA betroffen waren. Jedoch zeigt diese Störung exemplarisch, wie sehr Privatpersonen und Unternehmen von „der Cloud“, in diesem Falle dem Marktführer AWS abhängig sind. Plötzlich funktionierten Disney+, Netflix und die Geräte im Smart Home nicht mehr.

Doch wir befassen uns hier ja mit der Unternehmens-IT und dort mussten Firmen und Behörden feststellen, dass auch sie abhängig sind, selbst wenn sie glaubten, keine Verträge mit Amazon zu haben. Doch plötzlich liefen Trello oder Slack nicht mehr, eben weil diese Lösungen die Amazon Web Services nutzen.

Apropos Abhängigkeit von „der Cloud“: Meistens ist es eben nicht mehr eine Cloud, die Unternehmen nutzen.Wenn wir die Microsoft Office-Produkte im Einsatz haben, Trello oder Slack nutzen, auf SAP S/4 Hana migrieren oder andere Lösungen von HR bis zu den Lieferketten nutzen, haben wir als Unternehmen automatisch verschiedene Cloud-Anbieter im Einsatz, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so wahrgenommen wird. Die Multi-Cloud ist heute meist schon Realität. Davon werden auch Unternehmen alleine aus Kostengründen nicht wegkommen. Einen Weg komplett zurück ins eigene Rechenzentrum ist wohl nicht mehr möglich. Stattdessen wird es eben die hybride Cloud-Welt geben, in der verschiedene Cloud-Anbieter sowie die Private Cloud im eigenen Data Center genutzt werden.

Herausforderungen für die Unternehmens-IT: Multi-Cloud, S/4 Hana, Cybersecurity

Alle beschriebenen Vorfälle zeigen, wie sensibel unsere kritischen IT-Infrastrukturen sind, wie schnell und konsequent wir oft reagieren müssen und wie viel Expertise wir beim Aufbau und vor allem dem laufenden Betrieb und dem Management der eigenen Unternehmens-IT benötigen. Cybersecurity ist vielleicht das Thema für 2022, der Aufbau und das Management einer hybriden Multi-Cloud bleibt neben der Migration auf SAP S/4 Hana, die bei vielen Unternehmen ansteht, auf der Agenda. Unternehmen werden sich darüber Gedanken machen müssen, wie sie in der Cloud-Welt möglichst unabhängig bleiben, Lösungen potentiell von einer Cloud in eine andere verschiebbar machen können. Sie werden sich damit befassen müssen, wie wichtig ihnen Ausfallsicherheit ist und was sie dafür bereit sind zu zahlen. Werden sie wirklich das Geld bereit stellen, um die kritischen Systeme in zwei oder gar drei Availability Zone zu betreiben?

Das alles sind besondere Herausforderungen in Zeiten, in denen IT-Fachleute krampfhaft gesucht werden, vom Sicherheitsexpertinnen und -experten bis zur Fachfrau und dem Fachmann für SAP. Ich wage die Prognose, dass Unternehmen und die Verwaltung externe Kompetenz und Partner ebenso benötigen, wie sie über neue Konzepte nachdenken sollten, um Kompetenz zu bündeln und gemeinsam zu nutzen, beispielsweise im Bereich Cybersecurity. Und die Fragen und Herausforderungen können nicht auf die lange Bank geschoben werden. Das haben die beschriebenen Vorfälle gezeigt.

Bild von Schäferle auf Pixabay

Stefan Pfeiffer

… arbeitet in Communications bei Kyndryl Deutschland, dem weltweit führenden Anbieter zum Management kritischer IT-Infrastruktur. Den gelernten Journalisten hat seine Leidenschaft für das Schreiben, Beobachten, Kommentieren und den gepflegten Diskurs nie verlassen. Diese Passion lebt er u.a. in seinem privaten Blog StefanPfeiffer.Blog oder auch als Moderator von Liveformaten wie #9vor9 – Die Digitalthemen der Woche und Podcasts aus. Digitalisierung in Deutschland, die digitale Transformation in der Gesellschaft, in Unternehmen und Verwaltung oder die Zusammenarbeit am modernen Arbeitsplatz sind Themen, die ihn leidenschaftlich bewegen.
Vor Kyndryl hat Pfeiffer in der IBM im Marketing in unterschiedlichen internationalen Rollen gearbeitet. Seine weiteren beruflichen Stationen waren FileNet und die MIS AG. Auf Twitter ist er als @DigitalNaiv „erreichbar“. 

Kurz kommentiert: BMW-Deal zeigt neue Möglichkeiten von Kyndryl auf

Kyndryl hat am Montag bekannt gegeben, dass das Unternehmen basierend auf NetApp-Technologie die Enterprise-Storage-Infrastruktur für BMW implementieren und betreiben wird. Die Ankündigung ist unter ganz verschiedenen Aspekten relevant, technologisch und beispielhaft für die neuen Freiheiten von Kyndryl.

Moderne Storage-as-a-Service-Lösung in der Cloud

Managed Storage-as-a-Service ist das zeitgemäße Konzept, um Speichermanagement heutzutage in den Griff zu bekommen, denn laut IDC wächst die weltweite Datenmenge bis zum Jahr 2024 auf 143 ZB an. Ein unvorstellbare Datenmenge. Diese Daten sollten nicht nur sicher gespeichert werden. Eine entsprechende Speicherinfrastruktur in der Cloud, die dann auch noch durch einen erfahrenen Dienstleister betrieben wird, ermöglicht es, das eigene Speichermanagement nach Bedarf nach oben (oder auch nach unten) zu skalieren und vor allem Daten weltweit immer an der Stelle zur Verfügung zu haben, wo sie im Geschäft oder für den Kunden benötigt werden. Eine derartige Lösung ist also zeitgemäß und wird von vielen Unternehmen benötigt.

Freie Wahl der Technologiepartner im Sinne des Kunden

Bei BMW arbeitet Kyndryl in Sachen Enterprise Storage mit NetApp als Partner zusammen. Dies zeigt neue Freiheit, neue Flexibilität in der Auswahl möglicher Partner und Technologien. Kyndryl kann Kunden jetzt die beste technologische Lösung empfehlen und ist keinem Druck ausgesetzt, eigene Software- oder Hardware-Produkte zu „verbauen“. Solche eigenen Produkte hat Kyndryl ganz einfach nicht mehr.

Präferenzen und bestehende Installationen der Kunden unterstützen

Aber man kann auch auf Präferenzen oder bestehende Installationen der Kunden reagieren und die entsprechenden Lösungen und Infrastrukturen sicher und stabil weltweit betreiben, also sich auf die eigenen Stärken im Betrieb fokussieren und diese ausspielen. Beide Szenarien eröffnen Kyndryl höhere Handlungsfreiheit und versprechen einen möglichen breiteren Zugang zu Kunden, wie auch Kyndryl Deutschland-Chef Markus Koerner auf LinkedIn kommentiert.

Enterprise Storage-Lösungen in viel höherem Maße replizieren

Natürlich wird das Unternehmen versuchen, Lösungen zu replizieren, also auch bei anderen Kunden in möglichst ähnlichen Konfigurationen einzusetzen, um so entsprechende Skalierungseffekte für Kyndryl und die Kunden zu erreichen. Es muss nicht immer die hochgradig individualisierte und ganz spezifische Lösung für den individuellen Kunden sein.

All diese Facetten zeigen beispielhaft, wohin die Reise von Kyndryl gehen soll. Lesen Sie dazu auch den Beitrag von Markus Koerner, Präsident von Kyndryl Deutschland.

Stefan Pfeiffer

… arbeitet in Communications bei Kyndryl Deutschland, dem weltweit führenden Anbieter zum Management kritischer IT-Infrastruktur. Den gelernten Journalisten hat seine Leidenschaft für das Schreiben, Beobachten, Kommentieren und den gepflegten Diskurs nie verlassen. Diese Passion lebt er u.a. in seinem privaten Blog StefanPfeiffer.Blog oder auch als Moderator von Liveformaten wie #9vor9 – Die Digitalthemen der Woche und Podcasts aus. Digitalisierung in Deutschland, die digitale Transformation in der Gesellschaft, in Unternehmen und Verwaltung oder die Zusammenarbeit am modernen Arbeitsplatz sind Themen, die ihn leidenschaftlich bewegen.
Vor Kyndryl hat Pfeiffer in der IBM im Marketing in unterschiedlichen internationalen Rollen gearbeitet. Seine weiteren beruflichen Stationen waren FileNet und die MIS AG. Auf Twitter ist er als @DigitalNaiv „erreichbar“. 

Kyndryl & Microsoft – Gemeinsame Expertise für gemeinsame Kunden

Kurz nach dem Börsengang von Kyndryl gibt es spannende Neuigkeiten: Das Unternehmen hat eine „globale strategische Partnerschaft“ mit Microsoft bekanntgegeben. In einem Gespräch mit Stefan Pfeiffer erläutert Klaus Stephan, Verantwortlicher für das Cloud-Geschäft von Kyndryl in Deutschland, wie die beiden Unternehmen ihre Expertise bei Cloud-Plattformen und IT-Infrastruktur-Services vereinen und welche Synergien dadurch für gemeinsame Kunden möglich sind. Im Fokus stehen dabei beispielsweise Anwendungen in den Bereichen Sicherheit, KI, Cloud-Migration, unternehmenskritische Workloads und Anwendungsmodernisierung. Und auch die Anwenderfreundlichkeit hat oberste Priorität: Nutzer werden diese Anwendungen nahtlos in ihre Umgebung integrieren können.  

Auch für den Aufbau der entsprechenden Kenntnisse bei den Kyndryls ist durch eine spezielle Microsoft-University gesorgt, auf der sich Kyndryl-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterbilden können. In einem Co-Creation-Lab werden gemeinsam wiederverwendbare Assets und Lösungen erarbeitet und entwickelt, die dann allen gemeinsamen Kunden zur Verfügung stehen. 

Die neue Partnerschaft zeigt beispielhaft, wie sich Kyndryl nun frei im Markt bewegt und mit Technologieführern zusammenarbeitet. Durch solche Partnerschaften lässt sich der Bedarf von Unternehmen an Multi-Cloud- und Hybrid-Cloud-Umgebungen optimal adressieren, diese integrieren und für Kunden betreiben. So soll im Interesse der Kunden ein breites Ökosystem mit den besten Partnern und deren Lösungen entstehen, die den Ansprüchen der Kunden an eine moderne IT-Infrastruktur und die digitale Transformation gerecht wird – mit Kyndryl als weltweit agierendem Anbieter, der die Umgebungen betreiben kann.  

Kyndryl: Startup mit über 10.000 Jahren IT-Erfahrung als Partner der deutschen Wirtschaft und Verwaltung

Heute ist ein besonderer Tag für Kyndryl: Seit dem gestrigen Abend ist das Unternehmen selbständig und unter dem Ticker-Symbol KD am New York Stock Exchange gelistet. Dies ist ein Meilenstein in der noch kurzen Geschichte von Kyndryl. Es ist unser Independence Day, um den Titel eines bekannten Films aufzugreifen.

Auch für mich persönlich ist der Tag besonders, denn nun werde ich die Kyndryl Deutschland GmbH mit über 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in die Zukunft führen. Und für diese Zukunft haben wir uns viel vorgenommen. Als unabhängiges Unternehmen werden wir nun freier agieren, neue Allianzen und Partnerschaften eingehen, um so unseren Kunden die besten IT-Lösungen und -Services anzubieten, damit die sich auf ihr Kerngeschäft fokussieren können, damit sie die notwendigen Transformationen angehen können.

Wir als Kyndryl stellen dazu sicher, dass die kritische Infrastruktur unserer Kunden hoch-zuverlässig, redundant, flexibel mit moderner Technologie betrieben wird. Wie wir gerade in der Pandemie gelernt haben, ist das ist sehr wichtig. Je nach Bedarf können unsere Kunden ihre IT-Kapazitäten nach oben oder nach unten fahren. Wenn weniger Flugzeuge abheben, braucht es weniger Kapazität. Wenn es Bearbeitungsspitzen zum Beispiel in der Lieferkette gibt, fahren wir IT-Services für unsere Kunden nach oben. Genau das hilft unseren Kunden, agil auf die Marktbedürfnisse zu reagieren. Unternehmen (und öffentliche Verwaltungen) müssen heute in der Lage sein, schnell auf Veränderungen in ihrem Geschäft zu reagieren und wir sind dafür der zuverlässige Partner.

Partner für kritische IT-Infrastruktur

Kritische Infrastruktur ist ein großer Begriff. Lassen Sie mich konkreter werden. Oft nicht nach außen sichtbar leisten wir einen essenziellen Beitrag, um die Systeme zu betreiben, die die Welt am Laufen zu halten. Flüge heben nicht ab, Züge fahren nicht und Geldautomaten funktionieren nicht, wenn wir nicht einen sicheren und stabilen IT-Betrieb gewährleisten.. Wir unterstützen Logistik und Lieferketten für wichtige Industrien, beispielsweise Automobilhersteller, Transportunternehmen aber auch Krankenhäuser. Das verstehen wir unter dem Betrieb kritischer Infrastruktur.

Wir wissen, dass wir in einem Wachstumsmarkt tätig sind. Durch unsere Unabhängigkeit wird sich unser Marktpotential von weltweit 240 Milliarden US$ vor dem Spin-off auf nunmehr 510 Milliarden US$ bis 2024 mehr als verdoppeln. Ab dem heutigen ersten Tag der Unabhängigkeit erschließen sich uns neue adressierbare Märkte in einer Höhe von 175 Milliarden US$.

Und die Thematik ist für jeden offensichtlich: Es fehlt den Unternehmen an Personal, an IT-Experten und die, die sie haben, sollten sie auf ihre digitale Transformation konzentrieren. Wir als Kyndryl können unsere Expertise für den Betrieb kritischer Infrastrukturen unseren deutschen Kunden zur Verfügung stellen und dabei auf unser globales Netzwerk von mehr als 90.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit zurückgreifen. Gerade für uns als Exportweltmeister Deutschland sind diese Fähigkeiten von Kyndryl wichtig. Beispielsweise unterstützen wir einen gerade gewonnen Kunden in 17 Ländern weltweit. Über solche Möglichkeiten und Angebote verfügen nur sehr wenige IT Services-Dienstleister.

Ein Startup mit flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswegen

Doch warum ist die gerade gewonnene Unabhängigkeit so wichtig? Durch das eigenständige Unternehmen Kyndryl haben wir jetzt mehr unternehmerische Freiheit und einen klaren Auftrag: unseren Kunden die besten Lösungen zu bieten. Dies unterstützen wir dadurch, dass wir unsere Entscheidungswege deutlich verkürzen und Management- und Entscheidungswege. Bei Kyndryl gibt es nur die Zentrale in New York und die Märkte.

Genau dieser Aspekt ist mir eine Herzensangelegenheit, die ich täglich von meinen Kolleginnen und Kollegen einfordere. Stellt den Kunden in den Mittelpunkt, übernehmt Verantwortung, entscheidet, agiert wie in einem Startup-Unternehmen, einem Startup mit flachen Hierarchien und schnellen Entscheidungen. Das ist unsere Mission. Das ist notwendig, damit unsere Kunden erfolgreich sind.

Die gesamte Organisation ist darauf ausgerichtet. Und wir können wie schon erwähnt nun neue Partnerschaften und Allianzen mit Technologieprovidern und natürlich auch Anwendungsberatungsunternehmen schließen und leben. Damit unterstützen wir unsere Kunden anbieterunabhängig mit denjenigen Lösungen, welche für sie jeweils am besten passen.

Unsere Expertinnen und Experten sind unser Kapital

Deutschland ist einer unserer zehn Kernmärkte. Seit Jahren unterstützen wir die deutsche Industrie, nicht nur DAX Unternehmen, sondern auch den Mittelstand und Hidden Champions mit unseren Services. Unsere Kunden sind darauf angewiesen, dass ihre kritischen Infrastrukturen weltweit funktionieren. Unsere Services sind deshalb in mehr als 60 Ländern verfügbar. Hier in Deutschland unterhalten wir neun Lokationen mit über 1.000 Mitarbeitern – und wir stellen ein. Natürlich greifen wir auf die Hilfe unserer Kolleginnen und Kollegen in den Service Centern weltweit und in Europa zurück. Über 3.000 Mitarbeiter aus diesen Centern arbeiten für deutsche Kunden. Unser Kyndryl Team, unsere Expertinnen und Experten sind unser Kapital, das Herz von Kyndryl. Ja, wir sind ein Startup, aber ein Startup mit deutlich mehr als 10.000 Jahren Berufserfahrung allein in Deutschland. Die Kolleginnen und Kollegen sind hier mehr als 50 Jahre aktiv und wir sehen uns als wichtigen Bestandteil der deutschen Wirtschaft.

Ich freue mich auf die kommenden Aufgaben. Heute am 5. November oder besser gestern Abend am 4. November gab es Grund zu feiern. Fordern Sie uns! Kommen Sie auf uns zu, sprechen Sie mit uns, lassen Sie uns gemeinsam die digitale Transformation Ihres Unternehmens und der deutschen Wirtschaft und Verwaltung voran bringen. Wir stehen Ihnen gerne als Sparring-Partner und IT-Dienstleister zur Seite. Packen wir es gemeinsam an.

Ihr Markus Koerner

Markus Koerner 

Markus Koerner ist seit September 2021 Präsident von Kyndryl Deutschland.

Er war davor General Manager von IBM Global Technology Services in Deutschland, Österreich und der Schweiz und Mitglied der Geschäftsführung der IBM Deutschland. Markus Koerner hat fast zwei Jahrzehnte lang nachhaltige digitale Dienstleistungen für Kunden entwickelt und ist Experte für Technologielösungen in den verschiedenen Industrien mit deren wachsenden Bedürfnissen an die IT-Infrastruktur. Dabei verantwortete er die Integration neuester Technologien aus den IBM Forschungs- und Entwicklungslabors, um Kunden die Anwendung modernster IT-Lösungen zu ermöglichen.

Markus Koerner kam 2002 im Rahmen der Price Waterhouse Coopers Akquisition zur IBM und hatte mehrere Vertriebspositionen mit einem starken Fokus auf Banken und Versicherungen als auch Führungsrollen im Service-Geschäft und Europafunktionen der IBM inne. Er hält einen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre.

Kyndryl unterstützt ABN AMRO bei dem nächsten Schritt in eine moderne und digitale Zukunft

Unternehmen müssen aktuell mit der immer schneller voranschreitenden Digitalisierung Schritt halten – und gleichzeitig den Fokus auf höchste Sicherheit haben. Dies gilt besonders für den Banken- und Finanzsektor. Um aktiver Treiber in der digitalen Transformation zu sein, sollten Banken ihre IT-Infrastruktur modernisieren, um reaktionsschnelle, flexiblere und kundenfreundlichere Prozesse zu ermöglichen.

Die niederländische Bank ABN AMRO ist ein solcher Vorreiter: ABN AMRO hat zum Ziel, eine Bank zu sein, die ihre Kunden auch im digitalen Zeitalter umfassend berät und optimalen Service bietet.

Dazu modernisiert ABN AMRO gemeinsam mit Kyndryl und IBM sein IT-Betriebskonzept, um ihre hybride Cloud-Infrastruktur weiter auszubauen und einen agilen DevOps-Ansatz zu verwirklichen. Bei diesem Ansatz arbeiten Entwickler- und Operationsteams eng zusammen. Somit wird die bereits bestehende Zusammenarbeit von ABN AMRO, Kyndryl und IBM weiter ausgebaut.

„Wir freuen uns, dass wir die produktive und erfolgreiche Zusammenarbeit mit IBM und Kyndryl fortsetzen können.“
Jan van Groningen, Chief Technology Officer von ABN AMRO.

Die verschiedenen Aspekte der Digitalisierung

Für den Erfolg dieses Langzeitprojektes sind einige Punkte entscheidend.
Für eine agile und optimale Zusammenarbeit werden die Teams von Kyndryl und ABN AMRO ineinander integriert, um ein einheitliches Service-Modell zu  entwickeln. Dieses Service-Modell wird an die Plattformen der Bank angepasst, mit dem Fokus u.a. auf SaaS, Azure und den entsprechenden Cloud-Services. Darüber hinaus werden die bankeigenen Plattformen  optimiert, und ein einziges generalisiertes Tool-Set wird die Arbeit auf allen Anwendungen vereinfachen. Aktuelle On-Premise-Plattformen werden in eine private Cloud überführt, um doppelte Anwendungen zu vermeiden und somit einen noch besseren Kundenservice zu bieten.

Gemeinsam arbeiten Kyndryl und seine Partner an der Modernisierung der Anwendungen und an neuen Lösungen für die Bank-Plattformen. Auch die IBM Z-Hardware und -Software und IBM Cloud Pak-Lösungen tragen zur erfolgreichen und schnellen Transformation in Richtung Hybrid Cloud bei.

Eine jahrelange erfolgreiche Partnerschaft wird somit mit umfassenden  Zielen fortgeführt und ABN AMRO wird weiterhin ein Vorreiter und Treiber bei der sicheren digitalen Transformation in der Bankenbranche sein.

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