News KW5-2023: Hype und Ernüchterung – ChatGPT unter der Lupe

Der Hype um ChatGPT geht weiter. Täglich erscheinen neue Berichte, was Microsoft, OpenAI und die Wettbewerber wie Google tun. Allerdings tritt auch etwas Ernüchterung ein.

Es ist erstaunlich, welch ein Hype rund um den KI-Chatbot ChatGPT von OpenAI entstanden ist. Fast täglich erscheinen Beiträge in der Geschäfts- und Fachpresse. Deshalb hier eine kurze Einordnung in einer Schwerpunktausgabe der CIOKurator News. Es herrscht weiterhin ein großer Run auf die frei verfügbare Anwendung. Zwei Monate nach dem Start wurde im Januar die Marke von 100 Millionen aktiver Nutzer erreicht. Damit sei ChatGPT die am schnellsten gewachsene Verbraucheranwendung der letzten 20 Jahre, berichtet heise online mit Bezug eine Studie der UBS Investment Bank. In Kürze wird eine kostenpflichtige Abonnementversion für $20/Monat erwartet, die stabiler verfügbar sein soll und weitere Funktionen bieten soll, so u.a. die FAZ..

Noch nicht für Wirtschaft und sicherheitsrelevante Bereiche

Doch noch ist ChatGPT eher eine Spielerei für das Private, meint Ruth Stock-Homburg, Gründerin des Forschungslabors „Leap in Time Lab“ und BWL-Professorin an der Technischen Universität Darmstadt laut FAZ.  Es sei momentan in keinem Fall etwas für die Wirtschaft und sicherheitsrelevante Bereiche.  ChatGPT generiere oft einfach falsche Antworten, sei manipulierbar und nehme oft auf nicht existierende Quellen Bezug, so der Bericht. Zudem gebe es derzeit Bedenken zur Datensicherheit und dem Datenschutz.

Selbst Sam Altman, CEO von OpenAI, dämpft zu hohe Erwartungen an die künftige Entwicklung der KI. All die wilden Spekulationen über GPT-4 seien völlig überzogener Blödsinn, so der Bericht auf CIO Online. Der Manager wolle Gerüchte entkräften, wonach GPT-4 sämtliche KI-Superlative schlagen werde, bis hin zu einer menschenähnlichen Intelligenz.

Durchbruch: Natürliche Sprache als Schnittstelle

Oliver Brock, Professor am Robotics and Biology Laboratory und Sprecher des Clusters „Science of Intelligence“ von der Technischen Universität Berlin, sieht in ChatGPT keinen „Durchbruch“ in der Forschung zur künstlichen Intelligenz. Jedoch könne ChatGPT allerdings in einem anderen Gebiet als Durchbruch gewertet werden, nämlich der Schnittstelle zwischen Mensch und Internet. „Wie hier diese riesigen Datenmengen aus dem Internet mit einem großen Rechenaufwand intuitiv und in natürlicher Sprache einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, kann man schon als Durchbruch bezeichnen“.

Unterdessen erscheinen Berichte, wo Microsoft, das massiv in OpenAI investiert hat und investieren wird, Chat GPT in seine Produkte, von der Azure-Cloud über die Office-Produkte bis zur Suchmaschine Bing integrieren will. So soll Chat GPT auch in die kostenpflichtige Premium-Version von Microsoft Teams eingebaut werden, um beispielsweise in einigen Monaten mit der Premium-Funktion Intelligent Recap automatisch Meeting-Notizen zu erstellen oder Aufgaben für die Team-Mitglieder zu empfehlen, berichtet die Computerwoche.

Programmierfähigkeiten in Überarbeitung

Ein weiterer Aspekt von Chat GPT darf nicht unterschlagen werden. Das Tool kann auch zum Programmieren eingesetzt werden. Waren die ersten Berichte noch überschwänglich, so kehrte bald Ernüchterung ein, wie auch Der Standard berichtet. Doch man bessert nach: Rund 1.000 neue Personen wurden mit dem Training der KI beauftragt, ein großer Teil für Verbesserungen der Programmierfähigkeiten.

Google will bald nachziehen

In den kommenden Wochen und Monaten ist zu erwarten, dass auch andere Anbieter wie beispielsweise Google vermehrt KI-Funktionalität ankündigen und anbieten werden. Das Thema wird also bleiben, auch wenn 2023 nicht das Jahr des großen Durchbruchs von KI werden wird. Aber vielleicht wird es stattdessen das Jahr des Aufbruchs im Bereich Künstliche Intelligenz.

Quellen:

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