Mehr Frauen sollten sich für Jobs in der IT bewerben. Denn sie werden gebraucht.

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Neulich sagte ein Teamleiter beim gemeinsamen Abendessen zu mir, dass er gerne mehr Frauen einstellen möchte, sich aber keine für die offenen Stellen bei ihm bewirbt. Und die Statistik gibt ihm recht: Tatsächlich liegt der Anteil von Arbeitnehmerinnen in der deutschen IT-Branche lediglich bei 18% und damit unter dem internationalen Durchschnitt. Wie lässt sich das ändern? Auf der Suche nach Antworten habe ich auch mit Kolleginnen bei Kyndryl in Deutschland über ihre persönlichen Erfahrungen in der IT gesprochen.

Gegen die Klischees: Die IT ist vielfältig

Ich persönlich dachte immer, dass es die Klischees sind, die Frauen davon abhalten, sich für technische Berufe zu entscheiden: Wenn man an IT denkt, hat man gleich die Vorstellung vor Augen von Nerds in Kapuzenpullis hinter Computern. Dabei ist IT viel mehr als etwa das isolierte Entwickeln von Software: Projektmanagement, digitales Marketing, Sales und vieles mehr gehören genauso zur IT-Branche.

Und heutzutage kann man sich keine Abteilung in einem Unternehmen und keine Branche mehr vorstellen, in der die IT keine zentrale Rolle spielen. Deshalb ist es wichtig und notwendig, Frauen für die IT zu begeistern und ihnen die Angst vor der „Technik“ zu nehmen. Am besten so früh wie möglich, also sollten wir schon bei den Schülerinnen anfangen. Denn die ganze Branche profitiert davon: Diversität schafft neue Sichtweisen und steigert damit auch die Kreativität in Teams.

Für mich ist vor allem die Dynamik in der IT-Welt sehr spannend. Ich habe in meiner Rolle als Partnerin im Bereich Business Development bei Kyndryl die Möglichkeit, dank meiner Kund:innen unterschiedliche Branchen und deren Kerngeschäft kennen zu lernen. Man hat bei Kyndryl die Möglichkeit, den Schwerpunkt dort zu legen, wo man sein Interesse hat. Meine Kollegin Mona Lisa Merkert, Customer Unit Leader Consumer & Industrial bei Kyndryl in Deutschland, hat es sehr schön im Interview formuliert, als ich sie fragte, was sie an der IT fasziniert und ob man eine Überfliegerin sein muss, um Informatik zu verstehen:

Faszination für das Tempo der Veränderung

„Was mich vor allem fasziniert, ist das Tempo, mit dem sich alles weiterentwickelt: Was in meiner Kindheit Science Fiction war, ist für meine Kinder heute schon wieder „out“. Es gibt so viele Möglichkeiten, die die IT jeder Einzelnen von uns eröffnet, sei es über Smart Home oder über Telekommunikationstechniken, die uns jederzeit mit Freunden und Familie auf der ganzen Welt in Kontakt bleiben lassen. Und ohne IT kann das Geschäft von Unternehmen unabhängig von der Größe oder der Branche, schlicht nicht mehr funktionieren.

Und zur Frage mit der Überfliegerin: Das kommt natürlich stark auf die Definition von „Verstehen“ an. Auch ich als Nicht-Informatikerin habe ein gewisses IT-Verständnis, eben auf der Ebene, die mich mit meinen Kund:innen über deren Anforderungen und Themen reden lässt. Das wiederum macht auch Unternehmen wie Kyndryl aus: Jede(r) wird im Idealfall dort eingesetzt, wo die eigenen Stärken liegen, wo die Arbeit Spaß macht und man so einen erfolgreichen Beitrag zum großen Ganzen leisten kann.“

Mona Lisa Merkert, Customer Unit Leader Consumer & Industrial bei Kyndryl in Deutschland

Und ja, ihr habt richtig gelesen: Mona Lisa ist Mama von zwei Kindern. Sie kann Beruf und Privatleben sehr gut unter einen Hut bringen und hat eine steile Karriere bei Kyndryl gemacht. Und IT-Fachfrauen sind sogar mit ihrer Work-Life Balance sehr zufrieden: Dies gilt für mehr als die Hälfte der Frauen in der Branche, weil sie Beruf und Privatleben miteinander vereinbaren können.

Vorbilder prägen den eigenen Berufswunsch

Auch die Behauptung, dass Frauen grundsätzlich keine Ahnung von Technik haben, stimmt nicht. In Ländern wie Malaysia, Oman oder den Vereinigten Arabischen Emiraten studieren mehr Frauen Mathematik, Natur- oder Ingenieurwissenschaften als in Deutschland. Ein Drittel der Informatikabsolvent:innen in der Türkei sind Frauen.

Ich persönlich wurde sehr von meinem Bruder geprägt, der heute Ingenieur ist und auch seit Jahren in der IT arbeitet. Er konnte mir die technischen Themen so erklären, dass ich es verstand. Da habe ich gemerkt, dass man für einen Job in der IT kein Nerd sein muss. Meine Kollegin Anne Böhme ist Senior IT Architektin für nationale und internationale Projekte sowie Technical Leader bei Kyndryl in Deutschland und hatte eine ähnliche Erfahrung. Auch sie wurden von ihrem Bruder und ihrem Vater geprägt und es hat keine Rolle gespielt, dass sie eine Frau ist. Nebenbei bemerkt: Auch Anne kann bei Kyndryl Karriere und Privatleben sehr gut unter einen Hut bringen. Sie ist Mama von zwei Mädchen.

Auch Quereinsteigerinnen sind gefragt

Man muss aber nicht von Kindesbeinen an mit IT in Berührung kommen, einen Ingenieur oder eine Ingenieurin in der Familie haben, um sich später für einen Beruf in der IT zu entscheiden. Barbara Koch, Talent Academy Leader bei Kyndryl in Deutschland, ist der lebende Beweis dafür. Sie hat nach der Schule den Beruf der Bankkauffrau gelernt und hat nach einer Weiterbildung als System Engineer die E-Mail-Infrastruktur einer Bank aufgebaut. So hat sie ihre Karriere in der IT-Branche weitergeführt. Heute ist Barbara Talent Academy Leader und sorgt dafür, dass Kyndryls sich weiterbilden können.

Bei Kyndryl muss man kein Nerd sein, die Arbeit ist nicht monoton und wir können ortsunabhängig arbeiten, um auch Zeit für Familie und Hobbys zu haben. An dieser Stelle möchte ich mich dem Aufruf meiner Kollegin Anne Böhme an die Frauen und Mädchen anschließen: „Seid mutig, glaubt an euch und geht euren eigenen Weg!“

Denn wie sagte einst die Pionierin der Computerprogrammierung Grace Hopper:

„Ein Schiff im Hafen ist sicher, aber dafür sind Schiffe nicht gedacht.“

Semra Özkaya

Semra Özkaya ist Business Development Partnerin bei Kyndryl Deutschland. Ihre Aufgabe ist der Kundenaufbau mit Kunden, wo noch kein Geschäft ist. Sie hat Wirtschaftswissenschaften an der Universität Duisburg studiert und ist Diplom Ökonomin.

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